Von: mk
Bozen – Digitale Anwendungen auf der Baustelle und wie diese eingesetzt werden können, standen im Zentrum des Themenabends „Die Baustelle der Zukunft“ im lvh. Gemeinsam mit Fraunhofer Italia und Spherea3D wurden digitale Möglichkeiten aufgezeigt und von den Teilnehmern getestet.
„Digitale Hilfsmittel beeinflussen mehr und mehr den Arbeitsalltag von Unternehmen. Augmented und Virtual Reality (erweiterte und virtuelle Realität), Internet der Dinge, Smartphones, Smart Glasses und Sensoren eröffnen auch neue Welten für die Baustelle. Diese Megatrends werden die nächsten Jahrzehnte prägen und sich auch auf das Arbeiten auf dem Bau auswirken“, erklärte lvh-Vizepräsident Martin Haller im Rahmen der Veranstaltung. Wie realitätsnah digitale Anwendungen bereits heute sind, zeigte Fraunhofer Italia am Beispiel von Business Information Modelling (kurz BIM). Die Nutzung von BIM kann bereits bei öffentlichen Ausschreibungen als Qualitätskriterium angeführt sein. Ein BIM ist ein Planungsinstrument, wo die Gebäudedaten von allen am Bau beteiligten Akteuren digital eingegeben werden. Somit entsteht ein digitales Abbild des Gebäudes in einem einzigen Plan. Informationen können von verschiedenen Gewerken problemlos und schnell eingeholt werden, Planungsdaten aufeinander abgestimmt werden und Fehler vermieden werden.
Im Fokus des Abends stand aber nicht nur die theoretische Vorstellung der digitalen Anwendungen, sondern das praktische Testen dieser Möglichkeiten. Spherea3D zeigte mit den Virtual Reality Brillen, wie Personen in virtuelle Realitäten eintauchen können. Diese Form der Visualisierung kann beispielsweise genutzt werden, um zukünftige Gebäude zu visualisieren, die noch in der Planungsphase stecken. So können Interessierte in der virtuellen Realität bereits durch den fertiggestellten Technologiepark NOI spazieren. Gemeinsam mit Fraunhofer Italia konnten Anwendungen getestet werden, die im Rahmen des EU-Projektes ACCEPT entwickelt wurden. Sie zeigten auf, wie die Umgebung durch einen einfachen Scanprozess erfasst werden kann. Die Vorteile: ein IST/SOLL Vergleich des Baufortschrittes ist in Echtzeit möglich und Fehler werden frühzeitig erkannt. Der Themenabend hat gezeigt: digitale Anwendungen sind auch für den Einsatz auf der Baustelle auf dem Vormarsch. Das fördert den Informationsfluss zwischen den Akteuren und bietet Kosteneinsparmöglichkeiten für Unternehmen.