Von: mk
Bozen – Der jüngst erschienene Arbeitsmarktbericht belegt es schwarz auf weiß: Die Südtiroler Bauwirtschaft zieht wieder ordentlich an. Erstmals kann nach den konjunkturell schwierigen Jahren 2014 und 2015 wieder ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen verzeichnet werden.
Vor drei Jahren erreichte Südtirols Bauwirtschaft ihren Tiefpunkt. Zum einen aufgrund zunehmender Auflagen und Kosten für öffentliche Bauten, zum anderen sind es aber auch offene Positionen, die unsichere gesetzliche Situation, der Förderstopp und die vielen bürokratischen Hürden, die auch die privaten Aufträge eingebremst haben. Nun schreibt die Baubranche wieder schwarze Zahlen und ist im Aufwind. Die Auftragsbücher sind voll, der Umsatz steigt. Die positive Entwicklung der Baubranche hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. „Erstmals seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise werden in der Europäischen Union wieder mehr Arbeitsplätze im Bausektor geschaffen. Die Bautätigkeit hat in Südtirol wieder zugenommen sowohl im privaten als auch öffentlichen Bereich“, erklärt der Obmann der Baugruppe im lvh Markus Bernard. Drei Faktoren seien dabei ausschlaggebend. Im Hotelsektor gebe es eine quantitative und qualitative Erweiterung, die dem Bauhandwerk zugutekommt. Zugleich sei man am Ende einer abwartenden Phase angelangt, in der es durch politische und finanzielle Unsicherheit zu einem Stillstand gekommen war. Relevant sei außerdem, dass die Auslastung der Betriebe zugenommen habe.
Im Vergleich zum Jahr 2014, in dem im Juni die Beschäftigungsanzahl im Bauhandwerk auf 6.800 geschrumpft war, wurden im Juni 2017 rund tausend Beschäftigte mehr verzeichnet. „Damit fördert das Handwerk einmal mehr die Beschäftigung im Land und bildet wertvolle Facharbeiter aus“, betont Bernard. Einziger Wermutstropfen: Aktuell ist es sehr schwierig, gute Fachkräfte zu finden. „Der Weg im Handwerk ist attraktiv. Es ist auch ein Weg ins Unternehmertum und in die Selbstständigkeit. Betriebe müssen Lehrlinge aufnehmen und ausbilden, denn sie sind die Fachkräfte von morgen, die wir alle so dringend brauchen“, sagt Bernard.