BBT-Vorstand Gradnitzer sieht gute Baufortschritte und haltende Kosten

BBT: Inbetriebnahme 2032 “realistisch”, Kosten halten

Donnerstag, 27. Februar 2025 | 12:50 Uhr

Von: apa

Der Vorstand der Brennerbasistunnelgesellschaft BBT SE, Martin Gradnitzer, zeigt sich hinsichtlich der anvisierten Fertigstellung des Brennerbasistunnels (BBT) und der angesteuerten Gesamtprojektkosten überaus zuversichtlich. Eine Fertigstellung mit Ende 2031 sei “realistisch”, die Inbetriebnahme solle dann “mit Dezember 2032 erfolgen”. “Auch die Kosten werden mit 10,5 Mrd. Euro halten”, sagte Gradnitzer am Donnerstag am Rande eines Baustellenlogistik-Medientermins zur APA.

Er sei jedenfalls “sehr zufrieden mit dem Baufortschritt”, erklärte der BBT-SE-Vorstand am Donnerstag bei dem Termin beim Baulos “H53” in Steinach am Brenner. “Dieser Fortschritt macht mich zuversichtlich, dass wir alle anvisierten Zeiten wie geplant einhalten können.” Man müsse nämlich “ein Jahr Vorlaufzeit” einplanen, bevor wirklich Züge durch den Tunnel rollen und er damit offiziell in Betrieb gehen könne, erklärte Gradnitzer. “Da wir aber Ende 2031 mit dem Bau fertig sein werden, wird das sicher möglich sein”, betonte der Brennerbasistunnel-Vorstand.

BBT-Gesamtprojektkosten laut Gradnitzer “sehr stabil”

Zweifel daran, dass neben den beiden Terminen auch die Kosten halten würden, hatte Gradnitzer auf Nachfrage jedenfalls ebenfalls so gut wie keine. “Die Kosten sind sehr stabil”, strich er heraus. Von ebenjener Summe war Gradnitzer bereits in einem APA-Interview im Februar 2024 ausgegangen. “Daran ändert sich nichts”, gab er sich sehr positiv gestimmt, was die Kostenwahrheit im BBT-Bau-Endspurt bis zum Jahr 2031 betraf.

Die Gründe für diesen Optimismus in Bezug auf Fertigstellung und Kosten lägen vor allem im Bereich der “geologischen Risiken”, die sich im Zuge der Bauarbeiten in den kommenden Jahren noch auftun könnten. “Diese gibt es natürlich immer noch, aber sie sind deutlich weniger geworden”, strich der BBT-Vorstand heraus. Auch die weiteren Risiken seien überschaubar: “Solche können sich womöglich noch bei der Vergabe von ausstehenden Leistungen auftun.” Doch auch hier herrsche derzeit “Stabilität und gute Planung” vor, führte Gradnitzer aus.

Anlieferung von Baumaterial mit Zügen erspart 45.000 Lkw-Fahrten

Dass damit gewissermaßen alles auf Schiene ist, war auch zuvor schon bei dem Medientermin unter Beweis gestellt worden. Gezeigt wurde bei diesem vor allem, wie Tübbinge, also Bauteile der Außenschale eines Tunnels, mit der ÖBB-Zügen zum Baulos “H53” angeliefert werden. Diese Fertigbetonteile für den Tunnelbau werden bereits seit sechs Monaten und noch weitere eineinhalb Jahre via Schiene nach Steinach am Brenner gebracht, was 45.000 Lkw-Fahrten in gut eineinhalb Jahre vermeide, wurde auf einen wesentlichen ökologischen Gesichtspunkt hingewiesen. Insgesamt 530.000 Tonnen an Tübbingen und 40.000 Tonnen Perlkies müssten zur Baustelle gebracht werden.

Ein solcher Transport aus Deutschland sei notwendig, weil “keine Produktion der Betonteile vor Ort möglich ist”, erläuterte Gradnitzer. Eine ausgeklügelte Logistik sei deshalb besonders wichtig: “Es ist eine logistische Herausforderung, die aber bestens bewältigt wird.” In dieselbe Kerbe schlug auch Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) und betonte zudem die Wichtigkeit und Tragweite des BBT für Tirol, Österreich und Europa: “Wir brauchen dringend einen highway for railway”.

Christoph Grasl, Vorstand ÖBB Rail Cargo Group, und Jürgen Raschendorfer, COO von Porr, schlossen sich den Ausführungen von Gradnitzer an. “Wenn die Logistik hier vor Ort nicht funktioniert, gerät die ganze Maschinerie rundherum ins Stocken”, sagte Raschendorfer. “Dass dieses logistische Großprojekt vor Ort funktioniert, liegt vor allem an der guten Konzeptionierung”, betonte indes Grasl.

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