Lokalaugenschein bei einer Erkundungsbohrung in der Fraktion Seit in der Gemeinde Leifers.

BBT-Zulaufstrecke: Güterzugumfahrung Bozen – geologische Erkundungsbohrungen

Donnerstag, 09. März 2023 | 12:32 Uhr

Von: luk

Bozen/Leifers – Die Arbeiten zum Ausbau der Brennereisenbahnachse in Südtirol laufen auf vollen Touren. Gegen Ende dieses Monats wird beim Brenner Basistunnel die Tunnelbohrmaschine beim östlichen Hauptstollen am Brenner ankommen und somit ein wesentlicher Meilenstein gesetzt werden. Für die Zulaufstrecke Franzensfeste – Waidbruck läuft bereits die Phase der Baustelleneinrichtung, gleichzeitig mit der letzten Genehmigung des Ausführungsprojektes. Eine Tunnelbohrmaschine, die von Vahrn aus, ca zwölf Kilometer Tunnel bis zur Haltestelle Villnöß vortreiben wird, ist bereits angeliefert. Im Trentino wurde für die Güterzugumfahrung der Landeshauptstadt Trient Anfang März die Baustelle dem bauausführenden Unternehmen übergeben und für den Ausbau der Einfahrt in Verona ist die Machbarkeit bereits abgeschlossen. Im Südtiroler Unterland wird von Amts wegen die Trasse orographisch links der Etsch in die Bauleitpläne der Gemeinden eingetragen werden.

Für die Güterzugumfahrung Bozen wird voraussichtlich bis Mitte des heurigen Jahres die technisch-ökonomische Machbarkeit vorliegen, gleichzeitig wurden aber bereits 8,5 Mio. dem Planer der italienischen Staatsbahnen, der Italferr Spa für die detaillierte Planung der Trasse zur Verfügung gestellt. Die Züge werden dann zukünftig direkt vom Bahnhof in Blumau aus, unterirdisch und an jeglichem bewohnten Gebiet vorbei bis südlich von Branzoll fahren. Dort werden sie beim großen Eisenbahnareal in einer ersten Phase auf die Bestandsstrecke fahren, während sie in einem zweiten Moment direkt im Berg, im Baulos Südtiroler Unterland, weiterfahren werden.

Planungsvoraussetzung: Geologische Erkundungen

Aktuell finden für die detaillierte Planung der Trasse spezifische Erkundungsbohrungen statt, um genaue Informationen für die Erstellung des geologischen, hydrogeologischen und geotechnischen Modells auf Tunnelniveau zu sammeln. Dazu werden Bohrkerne bis zu knapp 500 Meter tief abgeteuft, um die Verhältnisse in die Tiefe zu erkunden. In erster Linie geht es darum den geologischen Aufbau zu erfassen. Dabei geben die Bohrkerne Auskunft über die einzelnen Schichten. Zudem können in den Bohrlöchern geotechnische und hydrogeologische Versuche durchgeführt werden, um die Beschaffenheit des Untergrundes zu erkunden. Damit gelingt es festzustellen, ob man beim Tunnelbau auf kompaktes Gestein trifft oder, ob Wasser im Gebirge vorhanden ist. Aus den Bohrkernen selbst werden Proben entnommen und im Labor untersucht. So können Festigkeits- und Verformungseigenschaften des Baugrundes ermittelt werden. Diese Kennwerte werden von den Planern der Italferr Spa für die Bemessung des Bauwerkes benötigt. In kürze wird auch mit dem Quellenmonitoring begonnen werden, um den Grundwasserspiegel im Laufe der Zeit überwachen zu können.

Schritt für Schritt wird an der Verdoppelung der Gleise im Südzulauf weitergearbeitet und dies unter der Prämisse die Neubaustrecken soweit und so gut als möglich im Berg in Tunnelbauweise zu erreichten.

Bezirk: Bozen