Von: apa
Andreas Grabenweger, Masseverwalter in Signa-Gründer Rene Benkos Konkursverfahren als Unternehmer, geht von einem sehr langen Verfahren aus. “Das Konkursverfahren könnte einige Jahre dauern, also außergewöhnlich lange”, sagte er im Interview mit den “Oberösterreichischen Nachrichten” (OÖN). Das liege nicht nur an der Komplexität des Verfahrens, sondern besonders daran, dass viele Anfechtungsansprüche zu prüfen seien. Von diesen hänge auch die Quote ab.
Zunächst müsse er das verwertbare Vermögen feststellen, so Grabenweger. Dabei gehe es beispielsweise auch um die Villa, in der Benko mit seiner Familie wohne. Diese wird der Laura Privatstiftung zugerechnet, bei der Benko selber kein Begünstigter ist.
“Auch das werden wir alles prüfen und uns die Stiftungsdokumente sowie generell mögliche Vermögensverschiebungen und Familienverhältnisse genau ansehen. Aber grundsätzlich ist zu sagen: Privatstiftungen sind eigene Vermögensgebilde. Die Begünstigten, zu welchen Herr Benko formell nicht gehören soll, können letztlich mit ihrem Vermögen tun, was sie wollen”, so Grabenweger in den “OÖN”.
Sollte es mit denen, die Anfechtungsansprüche wegen Vermögensverschiebungen in der Vergangenheit geltend machen, keine Einigung geben, dann drohten zur Klärung gerichtliche Verfahren. Diese könnten lange dauern und von deren Ergebnissen hänge auch das verwertbare Vermögen ab. Daher sei jede Äußerung über die zu erzielende Quote derzeit “reine Spekulation”.
Eine Tagsatzung sei vorerst nicht angesetzt, aber Grabenweger wird “in etwa zwei Monaten” vor dem Konkursgericht wieder einen Bericht vorlegen, wie sich die Dinge entwickeln. Das wird dann auch den Gläubigern und Gläubigerschützern zugänglich sein, kündigte der Masseverwalter an.