Von: luk
Bozen – “Ein 16 Jahre alter Bereichsvertrag, Studientitel, die es nicht mehr gibt, veraltete Aufgabenbeschreibungen und Anpassungen, die weiter ausbleiben: Trotz mehr als eineinhalb Jahrzehnten Verhandlungsstillstand geht es schleppend voran, wenn es sich um das Landespersonal handelt.” Das ist das Ergebnis des Treffens von gestern zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher und den Fachgewerkschaften.
“Das gestrige Gespräch zwischen Kompatscher und den Fachgewerkschaften war überhaupt erst zustande gekommen, nachdem die Fachgewerkschaften den Landeshauptmann unzählige Male zu einem solchen Treffen aufgefordert hatten. Dies, um die längst überfälligen Verhandlungen über die verschiedenen Verträge des Landespersonals aufzunehmen. Schließlich stammen die drei derzeit gültigen Bereichsverträge für das gesamte Landespersonal aus den Jahren 2002 bis 2009 und entsprechen schon lange nicht mehr den heutigen Ansprüchen“, heißt es von Seiten der Gewerkschaften.
So sei der Bereichsvertrag über die Leistungsprämien und Zulagen mittlerweile 16 Jahre alt, der 2006 abgeschlossene Bereichsvertrag über die Berufsbilder enthält Studientitel, die es lange schon nicht mehr gibt, und Aufgabenbeschreibungen, die nicht mehr aktuell sind. „Und der Arbeitszeitenvertrag aus dem Jahr 2009 sieht ein Modell vor, das mittlerweile überholt ist“, so die Vertreter der Fachgewerkschaften. „Dass die Verträge veraltet sind, hat auch der Landeshauptmann gestern bestätigt“, heißt es von Gewerkschaftsseite. Deshalb habe Kompatscher den Vorschlag gemacht, Verhandlungen zur Erneuerung der Verträge einzuleiten.
Auch solle gemeinsam geplant werden, wie die Verträge in künftigen Landeshaushalten berücksichtigt werden sollten. All diese Probleme kamen gestern beim Treffen mit dem Landeshauptmann auf den Tisch, dieser unterstrich allerdings abermals, dass für das Jahr 2018 keine Geldmittel für Vertragsverhandlungen vorgesehen sind. „Uns ist wichtig zu betonen, dass es hier nicht etwa um Gehaltserhöhungen geht, sondern um längst überfällige Anpassungen“, so die Gewerkschaften. Zudem ließen lange Verhandlungsstillstände nachweislich die Kosten steigen. „Entsprechend enttäuscht sind wir über die fehlenden Geldmittel für echte Verhandlungen für das Landespersonal, obwohl wir bereits vor der Haushaltsdebatte 2018 unsere Forderungen gestellt hatten.“
„Es geht nun darum, den gestern aufgenommenen Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen und in einem ersten Schritt die grundlegenden Fragen rund um die Verhandlungen zu klären“, heißt es abschließend von Seiten der Gewerkschaften. „Und zudem geht es darum, die in den kommenden Monaten geklärten Fragen verbindlich auch für die nächste Landesregierung festzuschreiben.“ „Wir werden das betroffene Personal nun über den Stand der Dinge informieren und sollte das Versprechen über den baldigen Beginn der Gespräche nicht eingehalten werden, werden wir zur Mobilisierung aufrufen“, so die Gewerkschaften abschließend.