Von: luk
Bozen – Die Ausbildung der Lehrlinge ist dem Südtiroler Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh) sehr wichtig, in deutscher sowie in italienischer Sprache. Da in einigen Bereichen, vor allem in Hinblick auf die italienische Ausbildung, noch Luft nach oben ist, organisierte der lvh erst kürzlich ein Treffen mit Landesrat Christian Tommasini und der italienischen Berufsbildung.
„Ein Hauptanliegen des lvh ist es, die Lehre als wertvolle Alternative zu akademischen Ausbildungswegen wahrzunehmen und nicht als Berufswahl zweiter Kategorie“, betonte lvh-Präsident Gert Lanz beim Treffen mit Christian Tommasini, dem Landesrat für Italienische Berufsbildung, Markus Bernard, dem Obmann der Gruppe Bau im lvh, Mauro Bruccoleri, dem Direktor der Berufsschule Einaudi und Renzo Roncat, dem Bereichsleiter der italienischen Berufsbildung. Umso wichtiger sei eine Ausbildung mit höchstmöglichem Standard, um den Jugendlichen auch eine gute berufliche Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Neben der Ausbildung im Allgemeinen wurde auch das Thema der berufsbegleitenden Matura in italienischer Sprache aufgeworfen. Diese ist bisher in Südtirol noch in der Aufbauphase und nur in deutscher Sprache möglich. Der lvh ist sich aber sicher, dass auch im italienischen Sprachraum Potenzial zur Einführung dieses Weges hin zur Matura vorhanden sei und die Lehre somit bei Jugendlichen populärer werden könne. „Es ist unser aller Aufgabe, Jugendliche und Betriebe über die Möglichkeit und die Vorzüge einer berufsbegleitenden Matura zu sensibilisieren“, unterstrich Lanz. „Ansonsten werden die jüngeren Generationen nie die Vorteile und die beruflichen Chancen erkennen, die sie in praktischen Berufen erwarten.“
Ein weiterer Punkt, der im Rahmen des Treffens angesprochen wurde, ist das Bedürfnis der Wirtschaft, einen Abgleich von Bildungsinhalten in den beiden Landessprachen vorzunehmen. „Betriebe beschäftigen häufig Lehrlinge beider Landessprachen und diese besuchen entsprechend die Berufsschule in ihrer Muttersprache. Dabei ist es für die Betriebe essenziell, dass die Inhalte und die Standards dieselben sind, damit die Ausbildung im Betrieb auch homogen verlaufen kann“, unterstrich Markus Bernard. Aus diesem Grund möchte der lvh die Schulen in dieser Hinsicht aktiv unterstützen. Weitere Treffen sind bereits geplant.