Von: luk
Bozen – Österreich und Südtirol stellen Lehrabschlusszeugnisse in 130 Berufen und von Meisterdiplomen in 32 Berufen gleich. Landesregierung schafft Voraussetzung.
Die Stärkung der dualen Ausbildung ist ein besonders Anliegen der Südtiroler Bildungspolitik. Dazu trägt auch die Anerkennung und Gleichstellung der Lehrabschlüsse und der Meisterbriefe über die Landesgrenzen hinaus bei. Gestern (12. Juni) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Bildungslandesrat Philipp Achammer einen weiteren Schritt in diese Richtung gesetzt. Sie hat Richtlinien zur Gleichstellung von Ausbildungen mit den über die Lehre erworbenen Qualifikationen sowie von Meisterbriefen genehmigt.
“Damit setzen wir das Abkommen um, das im vergangenen Oktober vom österreichischen Wirtschaftsminister und mir unterzeichnet worden ist”, erklärt Bildungslandesrat Achammer. Es geht darin um die gegenseitige Gleichhaltung der Lehrabschlusszeugnisse in weiteren 63 Südtiroler Lehrberufen und von Meisterdiplomen in 32 Berufen. “Die Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Margarete Schramböck, will die Verordnungen ebenfalls in diesen Tagen unterzeichnen, so dass die Bestimmungen nach Veröffentlichung in beiden Ländern gleichzeitig in Kraft treten können”, kündigt der Landesrat an.
“In vielen Fällen wird das Meisterdiplom damit nun wechselseitig automatisch anerkannt”, sagt Landesrat Achammer. Zudem können Arbeitnehmer, die in Österreich arbeiten wollen, ihre erworbenen Bildungsabschlüsse besser nutzen. Unternehmen erkennen nun sofort, welchem österreichischen Diplom das Südtiroler Zeugnis entspricht. Darüber hinaus erleichtert und beschleunigt die neue Gleichstellungsvereinbarung auch die Verfahren für jene Südtiroler, die sich in Österreich in einem reglementierten Beruf selbständig machen möchten, aber nicht alle Voraussetzungen laut EU-Qualifikationsrichtlinie erfüllen.
Zwischen Österreich und Südtirol besteht in diesem Bereich bereits eine langjährige Zusammenarbeit. Derzeit werden 77 österreichische und Südtiroler Lehrabschlussprüfungen automatisch wechselseitig anerkannt, nun erhöht sich die Zahl auf 130.