Von: luk
Bozen – In Südtirol steigen abhängige Beschäftigung und stabile Arbeitsverhältnisse an. Erstmals liegen Daten zur Zu- und Abwanderung nach Berufsgruppen und zu Kündigungsgründen unbefristeter Verträge vor.
Zweimal jährlich erstellt die Arbeitsmarktbeobachtung des Landes den Arbeitsmarktbericht. Heute wurden die Daten zum Winterhalbjahr 2023/24 vorgestellt. “Diese Daten sind sehr wertvoll, um die Qualität unserer Arbeitsplätze gezielt verbessern und im Wettbewerb um Fachkräfte attraktiv bleiben zu können”, betonte Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof. Der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther, sprach von der Notwendigkeit, neben den eingetragenen Arbeitslosen auch das verbleibende wohnhafte Arbeitskräftepotenzial durch aktive Arbeitsmarktpolitik zu aktivieren. Dies erfordere eine längerfristige Stärkung der zuständigen Landeseinrichtungen.
Beschäftigung und stabile Arbeitsverträge nehmen zu
Die abhängig Beschäftigten sind im Vergleich zum Winterhalbjahr 2022/23 um 1,8 Prozent in fast allen Sektoren gewachsen. Daneben fällt auch die stärkere Zunahme bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen auf. 34 Prozent der Beschäftigten sind über 50 Jahre alt. Deutlich zugenommen (+3,4 Prozent) haben auch junge Beschäftigte mit unbefristeten Verträgen.
Rückgang der Registerarbeitslosigkeit
Die Anzahl an registrierten Arbeitslosen hat deutlich abgenommen (-6,6 Prozent). Einen substanziellen Rückgang um 27,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen auch die Langzeitarbeitslosen (länger als zwölf Monate arbeitslos gemeldet). Beides lässt sich u.a. durch die intensive Betreuung seitens der Arbeitsvermittlungszentren erklären.
Zu- und Abwanderung: ausgeglichene Bilanz bei hochqualifizierten Berufsgruppen
Der Südtiroler Arbeitsmarkt ist für Arbeitskräfte von außerhalb sehr attraktiv: zwei von drei Neuangestellten sind zugewandert. Zugleich ist auch eine hohe Abwanderung von Arbeitskräften in andere Regionen Italiens und besonders in deutschsprachige Nachbarländer zu beobachten. Die Bilanz der Zu und Abwanderung variiert je nach Berufsgruppe; bei hochqualifizierten und gehobenen Arbeitskräften ist sie ausgeglichen und stabil. Details dazu beleuchtet die aktuelle Ausgabe der Arbeitsmarktnews.
Sonderthema Kündigungsgründe
Erstmals erhoben wurden die Gründe, die unbefristet Beschäftigte zur Kündigung bewegt haben. Die Ergebnisse werden demnächst in einer weiteren Ausgabe der “Arbeitsmarktnews” aufgezeigt.