Von: mk
Bozen – Die Südtiroler Bauernjugend (SBJ), die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und die Junge Generation in der SVP (JG) fordern Ausnahmebestimmungen für junge Betriebsnachfolgerinnen und Betriebsnachfolger im neuen Landestourismusentwicklungskonzept.
Der Tourismus ist in Südtirol ein bedeutender Wirtschaftszweig. Er sichert Arbeitsplätze innerhalb aber auch außerhalb der Beherbergung und der Gastronomie, etwa im Handwerk, im Handel und in weiteren Dienstleistungssektoren, insbesondere auch in den peripheren Gebieten und schafft Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Produkten. Viele Gäste, die Südtirol besuchen, schätzen das typische Leben in den Bergen bzw. auf dem Land, abseits von der Hektik der Großstädte. Unsere tourismustreibenden Betriebe, der verschiedenen Branchen (gewerblich und nichtgewerblich), die fast ausschließlich familiär geführt werden, sind für diese Gäste die erste Wahl.
“Anreize statt Verbote” schaffen
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich der Tourismus in Südtirol Schritt für Schritt hin zu einem Qualitätstourismus entwickelt. Die Nachhaltigkeit sowie eine landschaftsschonende und sozial ausgewogene Entwicklung der Betriebe sind immer mehr als Zielsetzungen in den Vordergrund gerückt. „Wir stehen hinter dieser Entwicklung und hinter den entsprechenden Ansätzen dazu im Landestourismusentwicklungskonzept. Allerdings sehen wir eine Steuerung, die auf Anreize anstatt auf Verbote setzt, als wesentlich sinnvoller“, erklärt Daniel Schölzhorn, Landesobmann der Hoteliers- und Gastwirtejugend. Die obengenannten Ziele durch einen gesetzlich verordneten Defacto-Bettenstopp zu erreichen, ist aus der Sicht der drei Jugendverbände nicht realistisch, da damit jegliche positive Entwicklung von vornherein unterbunden bzw. arg eingeschränkt wird.
“Junge Menschen brauchen Perspektiven und Anreize”
Die Jugendverbände befürchten große Nachteile für ihre Familienbetriebe. Wenn es in Zukunft keine oder kaum Möglichkeiten mehr gibt, den Betrieb auf eine wirtschaftlich rentable Größe zu erweitern, wird es zur Schließung von Betrieben kommen, weil die Betriebsnachfolgerinnen und Betriebsnachfolger kaum mehr Perspektiven erkennen. Diese Entwicklung würde die Attraktivität des Lebens auf dem Land sowie den Erhalt des ländlichen Raums als Wirtschafts-, Lebens- und Naturraum negativ beeinflussen.
„Wir als Vertreter der Jugend stellen uns die Frage, welchen Anreiz es für junge Unternehmerinnen und junge Unternehmer künftig noch gibt, den familiären Betrieb zu übernehmen, wenn von vorneherein feststeht, dass die eigenen Ziele und Träume, die man als junger Mensch ja haben soll, nicht realisierbar sind“, betont JG-Vorsitzender Dominik Oberstaller.
Anerkennung für die Jugend
Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer der verschiedenen Branchen (gewerblich und nicht gewerblich) benötigen auch zukünftig Entwicklungschancen. „Deshalb ersuchen wir dringend, unabhängig von den Sonderregelungen für UaB, eine Ausnahmebestimmung für junge Übernehmerinnen und Übernehmer zu schaffen und ihnen damit Anreize für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Familienbetriebe zu geben. Dies wäre eine Anerkennung für die Jugend und ein Treiber für die nachhaltige Entwicklung von Südtirols tourismustreibenden Familienbetrieben“, bekräftigt Raffael Peer, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend.