Von: luk
Bozen – Die frische Pressekampagne des italienischen Handwerkerverbandes Confartigianato sorgt heute mit Großanzeigen in sieben nationalen Tageszeitungen für Aufmerksamkeit. Der Grund: Die Handwerker fühlen sich an der Nase herangeführt. Das Bilanzgesetz 2018 enthält keine Maßnahmen zugunsten der KMU. Südtirols Handwerker stimmen dem zu.
„Der Muli ist ein nobles und geduldiges Tier. Es ist aber nicht imstande unendlich lang Lasten zu schleppen.“ Mit diesem ersten Satz auf den Anzeigen wollen die italienischen Handwerksunternehmer auf ihre Enttäuschung hinsichtlich Bilanzgesetz 2018 hinweisen. „Der Muli soll den kleinen Handwerksunternehmer verkörpern. Täglich rackert er sich unermüdlich ab, um am Markt zu bestehen, Wuchersteuern zu zahlen und bürokratische Meisterleistungen zu erbringen“, erklärt lvh-Präsident Gert Lanz die Initiative. Weitere Belastungen könne er aber nicht schultern.
Das handwerkliche Unternehmertum hatte stark gehofft, dass das kommende Bilanzgesetz die Lasten reduzieren und stattdessen nachhaltige Wachstumsmaßnahmen initiieren werde. Dem ist leider nicht so. „Wir kämpfen seit langem für die vollständige Abzugsmöglichkeit der GIS, die Anwendung des Kassaprinzips und die definitive Abschaffung von Sistri. Darauf schuldet uns der Gesetzgeber immer noch eine Antwort“, unterstreicht Lanz. Um ein Nachdenken in der Politik anzustoßen, hat der nationale Handwerkerverband Confartigianato die Pressekampagne „Non prendeteci per il mulo“ ins Leben gerufen.