Von: mk
Abtei – Am Montag der vergangenen Woche hat der neue Gemeinderat von Abtei die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses mehrheitlich genehmigt. Markus Valentini, Obmann der Ortsgruppe Badia des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), und Walter Valentin, Ortsobmann des Südtiroler Bauernbundes, zeigen sich über die vom Bürgermeister Iaco Frenademetz ausgewählten Ausschussmitglieder sehr enttäuscht. Entsprechende Rückendeckung erhalten sie auch von den beiden Wirtschaftssektoren vor Ort, die darin mehr eine politische als objektive Entscheidung sehen.
„Bürgermeister Frenademetz hat im Zuge der Wahlkampagne immer wieder die Bedeutung des Tourismus und der Landwirtschaft hervorgehoben und mehrmals unterstrichen, wie sehr die Zusammenarbeit besonders auf örtlicher Ebene funktionieren würde“, ruft HGV-Ortsobmann Markus Valentini in Erinnerung. Dass keine Vertreter der beiden Wirtschaftssektoren Tourismus und Landwirtschaft bei der Bildung des Gemeindeausschusses zum Zuge gekommen sind, obwohl es einige Kandidaten gegeben hätte, die eine hohe Anzahl an Stimmen erhalten hätten, stößt bei den beiden Wirtschaftsverbänden auf großes Unverständnis. Speziell in einer touristisch geprägten Gemeinde wie jene von Abtei, in der aber auch die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle einnimmt, habe man sich mehr Weitsicht bei der Bildung des Gemeindeausschusses erwartet.
„Stattdessen wurden Referenten ernannt, die entweder Arbeitnehmer sind oder ihre Tätigkeit im Dienstleistungsbereich ausüben“, bringt SBB-Ortsobmann Valentin es auf den Punkt. Dass man damit die Liste „Manfred Canins Ombolt“, die immerhin 37 Prozent der Gesamtstimmen erhalten hat und am meisten Gemeinderäte und Gemeinderätinnen entsenden konnte, bestrafen wolle, ist somit offensichtlich. „Bürgermeister Frenademetz konnte sich zwar mit einer knappen Mehrheit von 25 Stimmen gegenüber seinem Anwärter Manfred Canins behaupten. Statt den Wählerwillen zu berücksichtigen, wurden nun bei der Bildung des Gemeindeausschusses persönliche Empfindlichkeiten in den Mittelpunkt gerückt“, sind sich die beiden Ortsobmänner einig.
Wie sehr sich diese Entscheidung auf die Arbeit des Gemeindeausschuss auswirken wird, werde sich in Zukunft erst zeigen, denn in schwierigen Zeiten wie diesen würden sich besonders unternehmerische Fähigkeiten und Praxiserfahrungen als äußerst bedeutsam für das Gemeinwohl einer ganzen Gemeinde erweisen, heißt es abschließend in der Presseaussendung.