Von: mk
Bozen/Kaltern – In Südtirol gibt es eine Vielfalt landwirtschaftlicher Kulturen und einen sorgsamen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Das unterstreicht der Südtiroler Bauernbund im Hinblick auf den Protestmarsch mehrerer Umweltgruppen am Sonntag am Kalterer See.
„Die beteiligten Umweltgruppen zeichnen ein falsches Bild unserer Landwirtschaft“, sagt Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner. „Alle Landwirtschaftssektoren arbeiten an ihrer Nachhaltigkeit. Beim Pflanzenschutz haben sämtliche Umweltmessungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass wir weit von einer Gefahrenschwelle für die Bürger entfernt sind.“
Auch um die Anbauvielfalt ist es in Südtirol nicht schlecht bestellt: „Das Angebot an Bauernmärkten und Ab-Hof-Vermarktern für lokale und saisonale Lebensmittel ist vorhanden und wird weiter ausgebaut, wenn die Nachfrage steigt“, betont Rinner.
Die Umweltgruppen fordern eine zu hundert Prozent biologische Landwirtschaft. „Man darf nicht ideologisch an das Thema Bio herangehen und eine Schwarz-weiß-Malerei betreiben“, unterstreicht der Bauernbund-Direktor. Er verweist auf die jährlichen Zuwächse im Bio-Anbau. Jeder vierte europäische Bio-Apfel stammt aus Südtirol, obwohl der Anteil der Bio-Äpfel am Verkauf nur vier Prozent ausmacht. „Zurzeit haben wir auch im Bio-Bereich mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen“, bemerkt Rinner. „Entscheidend für den Erfolg der Biolandwirtschaft ist es deshalb, dass die Konsumenten und die Marktnachfrage berücksichtigt werden. Ansonsten haben wir Situationen wie derzeit in Bayern mit einem Stopp der Aufnahme neuer Bio-Milch, weil sie nicht vermarktet werden kann.“
Der Bauernbund unterstreicht, dass die Landwirtschaft vor allem die Sicherung der Ernährung der Bevölkerung zur Aufgabe hat. Europa verbraucht aber mehr Lebensmittel als es selbst produziert. Eine massive Bio-Umstellung würde dieses Problem verschärfen und den Preis für Biolebensmittel verfallen lassen.
Die Landwirtschaft hat sich immer angepasst und wird dies auch weiterhin tun, bekräftigt Rinner: „Nachhaltig sein, bedeutet, die beste Umweltleistung zu erbringen, gleichzeitig aber auch wirtschaftlich und sozial zu überleben.“