Von: luk
Bozen – Die Blutspendervereinigung AVIS hat Diego Massardi zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Vizepräsidentin-Vikarin ist Renate Prader und als Vertreterin im Nationalen AVIS wurde Laura Pizzetti gewählt. Die Amtszeit dauert vier Jahre, die neue Vereinsleitung hat sich allerhand vorgenommen.
Die Wahl auf den Präsidenten fiel einstimmig aus – Diego Massardi hat bisher als Vize unter Alt-Präsident Erich Hanni bereits Erfahrungen in der Leitung der Vereinigung gesammelt. Kontinuität ist eine zentrale Tugend, die AVIS für ihre verantwortungsvolle Aufgabe braucht und bietet.
AVIS Südtirol organisiert und koordiniert für das Transfusionszentrum im Krankenhaus Bozen die Blutspender, an das alle Blutspenden geliefert werden: Die moderne Medizin basiert auch in Südtirol auf das Vorhandensein einer Blutbank – die dank freiwilliger Spenden ständig gefüllt ist. Ein wichtiges Ziel hat AVIS bereits seit langem erreicht: So viele Spender und Spenderinnen zu mobilisieren, damit Südtirol auf einen autonomen Bluthaushalt zurückgreifen kann.
Immerhin gibt es 20.000 Freiwillige, die ihre Spende für das Leben anderer geben. Die allermeisten spenden regelmäßig. Manche von ihnen kennen den Einsatz, der sich nach der ‘Freiwilligen Feuerwehr’ der Landesblutbank anhört: Wird eine bestimmte Blutgruppe knapp oder erhöht sich aufgrund unvorhersehbarerer Ereignisse der Bedarf eines Blutpräparats, werden dazu passende Spender ad hoc von ihrem AVIS-Büro kontaktiert, mit der Bitte sofort spenden zu gehen. Das Gros der Spender aber erhält frühzeitig Nachricht, damit sich der und die Einzelne den Termin organisieren kann.
“Trotz dieser stabilen Planungen und der großen Bereitschaft ist es Tatsache”, so NEO-Präsident Diego Massardi, “dass jedes Jahr 2.000 Spender und Spenderinnen aus Altersgründen ausscheiden.” Nur bis zum 65. Lebensjahr darf Blut gespendet werden. Also gilt es stets für die Zukunft junge Spender zu mobilisieren.
“Mein Vorgänger hat mit den Jugendgruppen begonnen, ich werde mit dem Vorstand dafür sorgen, dass es nicht nur in Bozen und Meran, sondern in jedem AVIS-Bezirk eine Jugendgruppe geben wird.” Dafür plant die neue Leitung von AVIS Kontakt mit Schulen aufzubauen, Massardi: “Wir möchten 15-16-Jährige bereits dafür sensibilisieren, welchen großartigen Dienst an der Gesellschaft man leisten kann, sobald man 18 wird.” Bei Vorträgen, auf Festen und mit geselligen Initiativen erreicht man neue und vor allem junge Interessierte als mögliche Spender für morgen.
Außerdem planen Massardi und der neue Vorstand intern einige Anpassungen, um die straffe Organisation mit neuen Mitteln zu modernisieren. “Die Koordination der Blutspender funktioniert bereits sehr gut”, so Präsident Massardi, “wir dürfen uns aber nicht ausruhen.”
So bleibt die Nähe zu den Spendern dank der dezentralen Sitze in den Bezirken zwar weiterhin im Mittelpunkt, aber die Bezirke sollen enger untereinander vernetzt werden. “Dafür möchten wir die Bezirk-internen Abläufe einander annähern und landesweit standardisieren”, so der Neo-Präsident: “Wenn in Meran ein Mitarbeiter in Urlaub ist, soll das Telefonat zur nächstgelegenen AVIS-Stelle weitergeleitet werden können.”
Dieser Optimierungsansatz ist ein Schritt, mit dem die Landesleitung auf die Bezirke zugehen wird, um die Zusammenarbeit gemeinsam auszubauen.
Auf diese Art will Präsident Massardi die Organisation stärken, um AVIS noch mehr neuen Welten zu öffnen: “Wir wollen unseren Kontakt zu den Kollegen im Ausland so intensiv als möglich gestalten”, sagt Massardi. Das rote Kreuz in Bayern und in Nordtirol sind bereits Partner, “doch können wir viel voneinander lernen.”
Nicht zuletzt geht es AVIS um das Zusammenrücken der 4A: AIDO, ADMO und Adisco sind Partner in Südtirol, die für Organ-, Knochenmark- und Nabelschnurspenden eintreten – so wie AVIS für Blut. Massardi: “Außer, dass man Blut regelmäßig spenden kann, geht es auch den anderen darum, Menschen zu Solidarität und Freiwilligkeit zu mobilisiern. Gemeinsam sind wir stärker.”
Kurz zur Person: Diego Massardi ist freier Handelsvertreter und wurde durch seinen Vater dafür sensibilisiert, Blut zu spenden. Er ist 45 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. “Irgendwann habe ich zusammen mit Kollegen beschlossen, aktiv bei AVIS zu werden. Meine Freunde und ich sind schon lange dabei und wir werden alle zusammen das Beste draus machen.”
Weitere Personen im Vorstand der AVIS: Vize-Präsidentin Martina Knapp, Schriftführer Paolo Pasini, Schatzmeister Marco Pizzini, Bernhard Moyses Bologna, Tiziana Casazza, Robert Josef Ebner, Rosanna Fornari, Peter Paul Hofer, Paolo Massardi, Claudia Peer Tocchio, Herbert Raffeiner, Hermann Schönthaler, Carmen Schwienbacher, Michael Unteregger, Gottfried Unterweger, Aurora Zorzi