Von: luk
Leifers – Am 25. August trafen sich in den Leiferer Obstwiesen bei Demeter-Bauer Klaus Visintin die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für die Biologisch Dynamische Wirtschaftsweise und der Bioland Verband Südtirol, um eine erste konkrete Zusammenarbeit vorzustellen: Der Lehrgang „Bodenpraktiker“ findet in fünf Modulen von November 2016 bis August 2017 statt und richtet sich an zwanzig Landwirte (Verbandsmitglieder), die mehr über den Organismus Boden und seine Gesunderhaltung erfahren wollen.
„Der Boden als unsere Lebensgrundlage ist selbstverständlich für uns alle, und wir denken oft nicht darüber nach, was wir damit anfangen, wie wir den Boden verbrauchen und verbauen,“ gab Bioland-Obmann Michael Oberhollenzer zu bedenken. Auch Landwirte hätten hier noch oft einen Aufholbedarf, um zu verstehen wie wichtig ein schonender und bewusster Umgang mit dem Boden sei. Den Boden und die Wurzeln darin als Sinnbild für die Biolandwirtschaft hob Bioland-Geschäftsführer Reinhard Verdorfer hervor: „Gerade derzeit, wo die Biolandwirtschaft auch in Südtirol gute Zuwächse erlebt, ist es wichtig, dieses Wachsen auf starke Prinzipien zu gründen.“
Man müsse dort hinkommen, dass jeder Boden gesund und lange lebt, pflichtet der Obmann der Arge für die biodynamischen Wirtschaftsweise, Andreas Dichristin, bei: „Wenn der Boden nicht mehr lebt, dann haben wir Menschen ein großes Problem und deshalb wollen wir über eine gute Kompostwirtschaft und Humusarbeit genau dieses erreichen.“
Einen entsprechend vitalen Komposthaufen führte Biobauer Klaus Visintin den anwesenden Pressevertretern vor: Mit seinem Nährstoffgehalt ist ausgereifter Kompost ein vollwertiger Dünger und kann zur Rekultivierung von Flächen herangezogen werden.
Die Kompostierung in Theorie und Praxis ist ein Modul des Bodenpraktiker-Lehrgangs, erläutert der Ideengeber des Kurses, der Vinschger Biobauer Andreas Zuegg. Er legt Wert darauf, dass die 20 Kursteilnehmer in einer guten Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Landwirtschaft praxisbezogen lernen und arbeiten können: „Mit allen Sinnen sollen die Teilnehmer den Kurs erleben, sie sollen auf ihren Höfen das Gelernte anweden und es soll neben der Pflege des Ökosystems auch um einen wirtschaftlichen Nutzen gehen, wenn wir unsere Böden gut erhalten,“ so Zuegg.
Der Lehrgang Bodenpraktiker 2016/2017 wird von der EU und dem Amt für land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung finanziert, sowie von der EURAC wissenschaftlich begleitet. Die Teilnehmerzahl beschränkt sich auf 20 Plätze, um eine intensive Auseinandersetzung mit den Kursinhalten zu garantieren.