Von: mk
Bozen – Die Zahlen belegen großen Erfolg der getrennten Müllsammlung in Bozen. Die Mülltrennungsrate liegt bei 66,7 Prozent.
2016 betrug die in Bozen produzierte Gesamtmüllmenge 53.756 Tonnen. Pro Kopf sind das etwa 502 Kilogramm Müll, wobei bei der Statistik auch Abfälle von Unternehmen miteinberechnet wurden. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist das Gesamtmüllaufkommen um 1,8 Prozent gewachsen. Damit wurde ein jahrelanger Trend unterbrochen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich die Gesamtmüllmenge in Bozen kontinuierlich verringert – von 57.216 Tonnen im Jahr 2011 auf 52.819 Tonnen im Jahr 2015. Erst 2016 ist wieder ein schwacher Zuwachs verzeichnet worden.
Der Anteil der von SEAB gesammelten Wertstoffe ist 2016 leicht – genauer gesagt um 0,8 Prozent – zurückgegangen. 2015 wurden 67,5 Prozent der Gesamtmüllmenge getrennt gesammelt – 2016 waren es 66,7 Prozent. In absoluten Zahlen heißt das: 2016 produzierte jeder Einwohner – statistisch berechnet – 167 Kilogramm Restmüll und gab 335 Kilogramm Wertstoffe an SEAB und damit an die Recyclingindustrie zurück. „Das ist ein hoher Anteil, wenn man bedenkt, dass in Bozen bis 2012 nicht einmal die Hälfte der Gesamtmüllmenge getrennt gesammelt wurde. Diese Zahlen zeigen aber auch, dass wir die Bevölkerung weiterhin intensiv und dauerhaft über die Mülltrennung informieren müssen“, erklärt SEAB-Präsident Rupert Rosanelli, der die Müll-Statistik 2016 heute gemeinsam mit derStadträtin für Umwelt, Mobilität und Chancengleichheit Maria Laura Lorenzini auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat.
Auch wenn die Mülltrennungsrate im Großen und Ganzen stabil bleibt, sind einige „physiologische“ Schwankungen bei den einzelnen Wertstoffen zu verzeichnen: Besonders auffällig sind die Zuwächse in den Bereichen Holz (+5,1 Prozent), organische Abfälle (+ 1,4 Prozent), Sperrmüll (+7 Prozent) und Kunststoff (+ 3,9 Prozent). Stark zurückgegangen sind Papierabfälle (- 4,8 Prozent).
„Boznerinnen und Bozner haben wieder mal beachtliche Ergebnisse in Punkto Mülltrennung erreicht – dazu muss man ihnen herzlich gratulieren. Wir behalten aber auch das Verbesserungspotential im Auge: Die Gemeinde Bozen und SEAB werden das bestehende Müllentsorgungssystem – vor allem im Stadtzentrum – verbessern und die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zusätzlich intensivieren“, sagte die Stadträtin Maria Laura Lorenzini.
Schon in den vergangenen Monaten hat SEAB Informationsangebot weiter ausgebaut – von der komplett überarbeiteten Homepage über das Kundenportal und die Info-Kampagnen für Migranten bis zu Besuchen von Handelsbetrieben und WOBI-Häusern. Im Sommer 2016 startete SEAB das Pilotprojekt „Abfallberater/innen“ und hat damit 1.600 Menschen – vor Ort und im direkten Gespräch – über die umweltfreundliche Trennung von Wertstoffen im Hausmüll informiert. Dazu kommen Info-Artikel in Südtiroler Tageszeitungen über die richtige Entsorgung von Wertstoffen wie Plastik, Metall, Biomüll oder Papier.