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Bozen – Mit einem fairen Umtrunk auf dem Musterplatz in Bozen wurde am 13. Mai der Internationale Tag des Fairen Handels gefeiert. Die Südtiroler Fair Trade-Bewegung hat guten Grund zur Freude, denn Bozen ist ab sofort „Fair-Trade-Stadt“. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde die Abmachung mit der Stadt Bozen unterzeichnet. Zudem wurden die Gewinner des „Fair Trend Design Contests“ prämiert. Südtirols Schüler*innen waren nämlich eingeladen ein Poster über eines der zehn Prinzipien des Fairen Handels zu gestalten. Insgesamt wurden 38 Plakate eingereicht.
Bislang tragen 1.830 Städte in 28 verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten die Auszeichnung „Fair Trade Town“. Allein in Italien haben sich bereits 43 Städte dieser Initiative angeschlossen – nun darf sich auch Bozen dazu zählen. Der Gemeinderat hat den Beitritt am Dienstag, 9. Mai 2017 beschlossen.
Besonders erfreut über diese Auszeichnung zeigt sich Rudi Dalvai. Der Präsident der World Fair Trade Organization (WFTO) erinnert sich: „Vor 30 Jahren entstand in Bozen die Fair Trade Bewegung, die sich anschließend über ganz Italien ausgebreitet hat. Ich gratuliere herzlich zur Auszeichnung!“
In Südtirol gibt es mittlerweile 14 Weltläden, die Produkte aus dem fairen Handel anbieten. Allein in Bozen sind drei Läden vertreten. „Die Auszeichnung ‚Fair-Trade-Stadt‘ bedeutet Anerkennung und Wertschätzung der Bozner Bevölkerung gegenüber. Als Konsument*innen kaufen sie seit vielen Jahren in den drei Bozner Weltläden ein und garantieren somit der Bevölkerung im Globalen Süden der Welt ein würdiges Leben“, sagt Helmut Bachmayer, Präsident der Weltläden „Le Formiche-Die Ameisen BZ“.
Damit eine Stadt die Auszeichnung „Fair-Trade-Town“ erhält, müssen fünf Kriterien erfüllt werden:
1. Der Gemeinderat beschließt den Fairen Handel zu unterstützen
2. Eine bestimmte Anzahl von Geschäften/Cafés/Restaurants in der Stadt bieten Fair-Trade-Produkte an
3. An öffentlichen Einrichtungen wie Schulen/Universitäten u.a. werden Produkte aus dem fairen Handel
verwendet
4. Durch Öffentlichkeitsarbeit wird der Faire Handel der Bevölkerung nähergebracht
5. Eine eigene Arbeitsgruppe koordiniert den Einsatz des Fair-Trade-Engagements innerhalb der Stadt
Die Feier auf dem Musterplatz in Bozen wurde auch genützt, um die Gewinner des „Fair Trend Design Contests“ zu prämieren. Schüler*innen zwischen neun und 14 Jahren konnten an dem Wettbewerb teilnehmen, indem sie ein Plakat über eines der zehn Prinzipien des Fairen Handels gestalteten. Eine Jury hat die eingesandten Poster aus den beiden Kategorien (Einzelteilnehmer*innen/Gruppe) bewertet. Zum Internationalen Tag des Fairen Handels wurden die Gewinner prämiert:
Kategorie “Einzelteilnehmer*innen”:
1. Platz: Carolyn Marie Platzer
2. Platz: Matthäus Nitz
Kategorie “Gruppe”:
1. Platz: 2A der Mittelschule Mühlbach
2. Platz (mit derselben Punktezahl): 2A und 2B der Mittelschule Leifers
Für die Organisatoren des „Fair Trend Design Contests“ war die diesjährige Ausgabe ein weiterer Erfolg. Verena Gschnell, Mitarbeiterin der oew, ist überzeugt: „Beginnen wir bereits als Kinder über andere Marktmechanismen nachzudenken, wird uns das Hinterfragen später weniger schwer fallen.“ Der Wettbewerb wurde von den Südtiroler Weltläden in Zusammenarbeit mit der oew – Organisation für Eine solidarische Welt – organisiert und vom Amt für Kabinettsangelegenheiten der Provinz Bozen finanziert.