Von: luk
Bozen – In der Südtiroler Landeshauptstadt wird derzeit die höchste Inflation in ganz Italien gemessen. Für den abgelaufenen Monat Jänner hat das staatlichen Statistikinstitut im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Teuerungsrate von 6,2 Prozent erhoben. Im Durchschnitt liegt die Inflation in Italien bei rund fünf Prozent. Stärkster Preistreiber sind, wie auch in anderen Regionen Europas, die gestiegenen Energiekosten.
Im Januar sind die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent gestiegen
Heute Vormittag teilte Stadtrat Angelo Gennaccaro, zu dessen Ressort auch das Statistikamt gehört, die endgültigen Daten zu der Verbraucherpreisentwicklung in Bozen im Januar mit. Es war ein kräftiger Anstieg, den der Stadtrat da verkünden musste. Im Januar lagen Bozens Verbraucherpreise 6,2 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Dezember betrug der Anstieg noch vier Prozent.
„In Anbetracht der deutlichen Preissteigerungen in der Landeshauptstadt“, so Stadtrat Gennaccaro, „ist ein Gegensteuern dringend erforderlich. Gegebenenfalls muss auch die öffentliche Hand eingreifen. Ich werde daher gemeinsam mit Wirtschaftsstadträtin Ramoser eine Arbeitsgruppe einrichten. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk, Arbeitwelt und Sozialwesen wollen wir Handlungsempfehlungen erarbeiten und konkrete Maßnahmen zur Eindämmung bzw. Verlangsamung des Preisanstiegs vorschlagen.”
Konjunkturelle und tendenzielle Veränderungen
Im Jänner 2022 ist der Gesamtindex der Verbraucherpreise für alle privaten Haushalte in der Gemeinde Bozen – NIC mit Tabakwaren – gegenüber vergangenem Dezember um 2,8 Prozent gestiegen, während er im Vergleich zum Jänner 2021 den historischen Höchstwert1 von +6,2 Prozent aufweist (im vergangenem Dezember lag dieser Jahreswert noch bei +4,0 Prozent) Auch die entsprechenden Werte für den NIC ohne Tabakwaren stehen in diesem Monat bei: +2,8 Prozent und +6,2 Prozent.
Analyse der Veränderungen nach Ausgabenabteilungen
Der stärkste konjunkturelle Anstieg (d.h. gegenüber dem Vormonat) ergab sich im Jänner bei der Abteilung Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe (+17,9 Prozent), gefolgt vom Gastgewerbe (+2,9 Prozent), den Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken (+1,2 Prozent) sowie von den Abteilungen Einrichtungsgegenstände und Haushaltsartikel und Sonstige Waren und Dienstleistungen (jeweils +0,7 Prozent). Leicht rückläufig gegenüber vergangenem Dezember sind die Abteilungen Verkehrs- und Transportwesen (-0,4 Prozent) und Bekleidung und Schuhwaren (-0,1 Prozent).
Unverändert gegenüber dem Vormonat steht einzig die Abteilung Nachrichtenübermittlung. Die stärkste tendenzielle Steigerung (das ist die Veränderung gegenüber demselben Monat des Vorjahres) ergab sich im Jänner bei Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe (+35 Prozent), mit einer Zunahme gegenüber Dezember um 18,6 Prozentpunkten, gefolgt von den Abteilungen Verkehrs- und Transportwesen (+7,4 Prozent; der Wert lag im Dezember bei +8,8 Prozent), Gastgewerbe (+4,5 Prozent; es waren +2,4 Prozent im Vormonat) und Lebensmittel und alkoholfreie Getränke (+4,1 Prozent; im Dezember waren es +4,3 Prozent). Rückläufig gegenüber Jänner 2021 sind die Abteilungen Nachrichtenübermittlung (-4,2 Prozent, mit einer Abnahme von 1,7 Prozentpunkten gegenüber Dezember) und Bildung (-0,2 Prozent; im Dezember stand dieser Wert noch bei -0,7 Prozent). Keine Abteilung steht unverändert gegenüber Jänner 2021.