Von: luk
Bozen – Die Sicherheit und die Diensteleistungen für die Reisenden weiter verbessern: Mit diesem Ziel vor Augen hat der Verwaltungsrat der Brennerautobahngesellschaft am heutigen Freitagvormittag zwei wichtige Vorhaben beschlossen. Das Gremium genehmigte das Projekt über die technisch-wirtschaftliche Machbarkeit für den Bau eines neuen Kreisverkehrs an der SS12 unweit der Mautstelle Bozen Nord und die funktionelle und bauliche Anpassung der Etschbrücke in Trient. „Es handelt sich dabei um Maßnahmen, mit denen wir die Dienstleistungen an unsere Kunden und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Bauwerke weiter entscheidend verbessern wollen“, erklärt der Geschäftsführer der Brennerautobahn AG Diego Cattoni. „Es ist eine bedeutende Investition, die einmal mehr die absolute Verfügbarkeit der Gesellschaft aufzeigt, auch alle anderen im Finanzplan vorgesehenen Investitionen zu tätigen“, so Cattoni. „Bauarbeiten, wie die Verbesserung der Verkehrsführung in unmittelbarer Nähe zur Maustelle Nord, zeigen auf, dass unsere Gesellschaft sich über die Autobahnstrecke hinaus auch im ordentlichen Straßennetz einbringt“, betont der Präsident der Brennerautobahngesellschaft Hartmann Reichhalter.
Der Kreisverkehr auf der SS12
Die Brennerstaatsstraße SS12 ist die Hauptverkehrsader zwischen der Stadt Bozen und dem Norden des Landes Südtirol: Sie hat ein durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen (DTV) von 19.700 Fahrzeugen pro Tag. Das ständig steigende Verkehrsaufkommen bestätigt die kritische Situation an der Kreuzung vor allem während der Hauptverkehrszeiten und in der Zeit der Sommer- und Winterferien. Entlang der SS12 in Richtung Norden etwa vier Kilometer von Bozen entfernt im Gemeindegebiet von Karneid liegt die Mautstellte Bozen Nord, die von Westen her mit einer T-Kreuzung auf gleicher Höhe an das ordentliche Straßennetz anschließt. Dies führt zu Problemen mit Staus und erschwert Manöver, die eine Überquerung der Staatsstraße erfordern: Tatsächlich ist dadurch der Verkehrsfluss nicht sehr effizient, sodass sich an der Autobahnausfahrt in Richtung der Staatsstraße Staus bilden, die sich negativ auf die Mautstelle auswirken. Zur Lösung dieses Verkehrsproblems sind mehrere Projektentwürfe geprüft worden. Dafür sind in den vergangenen Monaten die Auwirkungen der verschiedenen Vorschläge vor Ort mithilfe von Erhebungen der Verkehrsflüsse und -manöver und deren Übertragung auf Simulationsmodelle getestet worden.
„Die Lösung, die sich bewährt hat“, erklärt der Technische Generaldirektor der Brennerautobahn AG Carlo Costa, „sieht einen Kreisverkehr mit einem Außendruchmesser von 36 Metern und einer Fahrspurbreite von 6,5 Meter vor, der von einer sogenannten Slip Lane flankiert wird, sprich von einer Extraspur für die Fahrzeuge, die von Süden nach Norden unterwegs sind und somit nicht den Kreisverkehr passieren müssen.“ Der Entwurf sieht auch eine intelligente Ampelanlage vor, die sich je nach der Stausituation auf der SS12 aktivieren kann. Im Zuge der Umgestaltung des Verkehrsknotenpunktes ist auch ein Eingriff zur Konsolidierung des Osthanges an der Brennerstaatsstraße durch einen 150 Meter langen Berliner Verbau geplant. Anpralldämpfer, Cortenstahlbarrieren, horizontale und vertikale Markierungen sowie ein Regenwasserableitungssystem nach dem neuesten Stand der Technik und ein neues LED-Beleuchtungssystem sollen die Arbeiten mit einem Investitionswert von etwa 10 Millionen Euro vervollständigen.
Die Sanierung der Etschbrücke
Die Etschbrücke in Trient besteht aus fünf Spannweiten und ist insgesamt 170,20 Meter lang. Die Brücke ist Ende der 1960er Jahre erbaut worden und muss daher an das heutige Verkehrsaufkommen und die aktuellen Gewichtsanforderungen angepasst werden. Es wurde beschlossen, die Tragfähigkeit mittels eines externen Vorspannsystems für die Hohlkastenträger der Hauptfahrbahn zu erhöhen. Dabei wird auch die Erdbebensicherheit des Bauwerk gesteigert: Die Brücke wird um 25 Zentimeter angehoben und es werden neue Lager auf den Pfeilern installiert, die über eine größere Flexibilität verfügen und deren Funktionsweise mit der eines einfachen Pendels vergleichbar ist. „Die Arbeiten werden schrittweise durchgeführt“, präzisiert Costa, „mit dem Ziel den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Diese Sanierung ermöglicht es, dass die Brücke jene Sicherheitskoeffizienten für bewegliche Lasten erfüllt, die vorgesehen sind, wenn man das Bauwerk heute errichten würde“, erklärt der Technische Generaldirektor.
Anschließend werden eine Reihe von Verstärkungs- und Sanierungsarbeiten an jenen Teilen durchgeführt, die aufgrund von Temperaturschwankungen, Witterungseinflüssen und der Verwendung von Taumitteln am stärksten verschlissen sind. Die Abdichtungsarbeiten werden nach den modernsten Bautechniken und Materialtechnologien durchgeführt. Abgerundet werden die Arbeiten, deren Gesamtkosten sich auf 15,9 Mio. Euro belaufen, von neuen Leitplanken und Lärmschutzwänden, einem Regenwassersammelsystem sowie der Installation von Beleuchtungs- und Überwachungssystemen.