Von: luk
Bozen – Die Gemeinde Bozen denkt daran, eine Downhill-Strecke am Kohlerer Berg auszuweisen. Die Mehrheitsparteien haben dem Plan zugestimmt, da es sich um ein zusätzliches touristisches Angebot handeln würde. Positiv für die Stadt, die Hotels und die Seilbahn also.
Vorausgegangen ist der Sache die Ankündigung des AVS Bozen, die Wanderwege nach Kohlern nicht mehr zu pflegen, da diese vor allem von Downhillern genutzt würden. Der Konflikt, der seit Jahren zwischen Wanderern und Radfahrern herrscht, kam dadurch plötzlich voll ans Tageslicht und hat offenbar auch im Rathaus an einigen Stühlen gerüttelt.
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„Man kann doch nicht die Bozner Hänge dem Downhill-Karacho opfern“
Bozen – Der Stadtviertelrat von Gries-Quirein Rudi Benedikter (Projekt Bozen) kritisiert den SVP Fraktionssprecher Sebastian Seehauser und die Pläne einer eigenen Downhill-Strecke.
Sebastian Seehauser erklärte laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten, Downhill sei „ein Riesenmarkt, von dem Bozen touristisch profitieren kann. Bozen mit seinen drei Seilbahnen eignet sich als Ausgangsort für derartige Radtouren optimal“.
Benedikter kann dem offenbar nicht ganz zustimmen. „Seehauser hat wohl vergessen: Die Bozner Bergflanken sind ‚landschaftsgeschützte Zonen‘: Alle Hänge um den Bozner Talkessel – vom Kohlererberg über den Hörtenberg zum Tschögglberg – stehen gemäß Bozner Landschaftsplan (Dekret des Landeshauptmannes 30.04.1998) unter Landschaftsschutz, der vom Bozner Ensembleschutzplan 2009 und vom Masterplan 2010 bekräftigt wird“, erklärt Benedikter in einer Aussendung.
Es sei naiv zu glauben, die „Downhiller“ würden sich in Zukunft auf eine einzige offizielle, „ausgelutschte“ Piste beschränken. „Die suchen sich sofort den nächsten wilden Hang. Dann Gute Nacht für die Bozner Berghänge! Wenn Mountainbiking zum Massenphänomen – und dessen Variante „Downhill“ zur Landplage wird – dann braucht es sehr wohl klare Regeln, die dem Konflikt Biker-Wanderer vorbeugen und die Umwelt schützen“, so Benedikter.
Er halte es mit Vizebürgermeister Christoph Baur, der zur Frage Downhill in Kohlern laut einem Dolomiten-Bericht erklärte: „Das Auflassen der Wanderwege ist ein großer Verlust.“