Von: mk
Bozen – Die Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifiziertem Personal, die hohen Mietpreise für Studenten und Mitarbeiter sowie die Notwendigkeit, auf die angewandte Forschung zu setzen, indem die Zusammenarbeit zwischen der Universität und den Unternehmen gestärkt wird, waren einige der Themen, die beim Treffen des Bezirks Bozen Stadt im Unternehmerverband mit dem Rektor der Freien Universität Bozen, Prof. Paolo Lugli, besprochen wurden.
„Die Universität und die verarbeitenden Betriebe sind Hauptdarsteller bei der Entwicklung der Stadt Bozen. Wir wollten uns daher treffen, um uns besser kennenzulernen und um gemeinsam neue Ziele zu stecken“, erklärt Mauro Chiarel, Bezirksvertreter Bozen Stadt im Unternehmerverband. Dem Bezirk gehören rund 150 Betriebe mit insgesamt mehr als 12.000 Mitarbeitern an.
Rektor Lugli unterstrich die Bedeutung des Dialogs mit den Betrieben. „Die Zusammenarbeit zwischen Universität und Wirtschaft kann ein echtes Zeichen für das Land Südtirol setzen“, so Lugli. Zu den konkreten Projekten, die beim Treffen besprochen wurden, zählen die Einrichtung eines Forschungsdoktorates im technischen Bereich, wie zum Beispiel Ingenieurwesen, Informatik, Mechatronik, Automatisierung oder Digitalisierung. Die Universität und die Betriebe sprachen sich zudem u.a. für eine Wiederbelebung des Mietmarktes aus: „Ein Wohnungsangebot zu angemessenen Preisen ist ein wichtiger Faktor, um junge Talente in Bozen zu halten bzw. diese anzuziehen.“
Unter den rund 40 anwesenden Unternehmern war auch Verbandspräsident Federico Giudiceandrea: „Der kontinuierliche Austausch zwischen Universität und Unternehmen ist entscheidend für die Zukunft unseres Landes. Gemeinsam wollen wir den Jugendlichen die richtigen Kompetenzen vermitteln, sie bestmöglich auf den Eintritt ins Arbeitsleben vorbereiten und ihnen die zahlreichen Wachstumsmöglichkeiten in den heimischen Betrieben zeigen. Zugleich kann die Universität Ansprechpartner für die Südtiroler Unternehmen im Bereich der angewandten Forschung werden. Die gemeinsamen Initiativen, die wir im Bereich Industrie 4.0 vorantrieben, sind ein Vorzeigebeispiel für die Zusammenarbeit, die – so hoffen wir – beispielgebend auch für die zukünftige Tätigkeit des Technologieparks werden kann.“
Bezirksvertreter Chiarel zeigte sich zufrieden über das konstruktive und sehr konkret verlaufende Treffen: “Dabei entstanden auch einige Partnerschaften zwischen der Uni und einzelnen Betrieben. Einige unserer Mitgliedsbetriebe – Keep in Mind GmbH, Microgate GmbH und Prominent Italiana GmbH – stellten ihre Tätigkeit vor. Gemeinsam mit den anwesenden Universitätsprofessoren wurde über Möglichkeiten der Zusammenarbeit nachgedacht.“