Von: luk
Bozen/Brenner – der Sommer hat begonnen. Was dies für den Verkehr auf den Straßen und Autobahnen bedeutet, ist leicht zu erahnen: Millionen von Menschen haben ihren Urlaub in den wenigen Wochen zwischen Juli und August geplant. Wie jedes Jahr bereitet sich die Brennerautobahngesellschaft daher mit einem speziellen Maßnahmenplan darauf vor, diesen Ansturm zu bewältigen: Dieser umfasst die Aufstockung des Wartungspersonals und die Räumung der Baustellen, die – sofern unvermeidlich – auf die Nachtstunden konzentriert werden. Unter den Maßnahmen sticht eine wichtige Neuerung hervor: In den vergangenen Monaten sind Online-Zahlungsmöglichkeiten eingeführt worden, die auch kontaktlose Kartenzahlungen ermöglichen. Dabei reicht es, die Karte oder das Handy an die automatische Kasse zu halten um die Maut zu bezahlen. Es ist dies eine Initiative, die von den Reisenden bereits wohlwollend aufgenommen wird und vor allem an verkehrsreichen Tagen eine flüssigere Abfertigung an den Ausfahrten ermöglicht.
„Während wir darauf warten, die beträchtlichen Investitionen in Zusammenhang mit der Projektfinanzierung tätigen zu können, stehen wir keineswegs still. Im Laufe dieses Jahres“, erklärt der Geschäftsführer der Brennerautobahn AG Diego Cattoni, „haben wir die Einführung von Online-Zahlungsmöglichkeiten abgeschlossen. Dadurch konnten wir die Zahl der zugelassenen Karten erweitern und kontaktlose Zahlungen einführen. Es handelt sich um Instrumente, mit denen die benötigte Zeit für die Mautzahlungen und in der Folge an verkehrsreichen Tagen auch die Staus an den Autobahnausfahren reduziert werden können. Die Daten sprechen für sich und bereits jetzt verzeichnen wir einen explosionsartigen Anstieg dieser Zahlungsmethode.“ Anlässlich des Fronleichnamsfestes, das in diesem Jahr mit dem Ende des Schuljahres in Italien zusammengefallen ist, überstiegen die Online-Zahlungen bereits die Marke von 20.000, Ende März waren es noch weniger als hundert gewesen. Ausgezeichnete Ergebnisse verzeichnet auch die Nutzung des europäischen elektronischen Mautsystems; dieses ermöglicht es, mit nur einem Vertrag die Maut auf allen europäischen Autobahnen zu bezahlen, unabhängig vom Herkunftsland und den bestrittenen Strecken. „Wir sind davon überzeugt, dass einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Verkehrsspitzen die Einführung von differenzierten Tarifen leisten könnte, die jene Autobahnbenutzer belohnen, die in den Stunden mit weniger Verkehrsaufkommen unterwegs sind – eine mögliche Entwicklung, die wir dem zuständigen Ministerium vorlegen werden“, ergänzt der Geschäftsführer.
Eine Sache aber können die Autobahnbenutzer noch vor ihrem Reiseantritt beitragen: Die Verkehrsprognosen auf der Homepage, der App oder den Telegram-Kanal der Brennerautobahngesellschaft lesen. „Die Verkehrsprognosen zu konsultieren, zählt zu den goldenen Regeln“, unterstreicht der Präsident der Brennerautobahngesellschaft Hartmann Reichhalter. „Auch an den als ‚schwarze Tage‘ gekennzeichneten Sommerwochenenden gibt es in der Nacht ‚grüne Stunden‘. Ein intelligenter Reiseantritt garantiert daher eine reibungslosere, schnellere und sicherere Fahrt und ist gleichzeitig ein großes Geschenk an die Umwelt und an die Menschen in den Gebieten an der Autobahn, die unter den unvermeidlich steigenden Emissionen der Staubildungen leiden. Die Bewältigung des Sommerverkehrs erfordert außerordentliche Anstrengungen und die Zusammenarbeit vieler Beteiligter. Ich möchte daher bereits jetzt allen meinen Dank aussprechen.“
Wer bereits unterwegs ist, kann sich auf die Instrumente und die Mittel verlassen, welche die Brennerautobahngesellschaft mobilisiert hat: 231 Kameras entlang der Strecke, 403 Notrufsäulen, 82 Fachkräfte für Verkehrsdienste, die mit Fahrzeugen an der Strecke eingesetzt werden, 25 Wetterstationen, Baustellen ausschließlich in den Nachtstunden, die Aufstockung des Personals an den Mautstellen und der Mitarbeiter für dringende Instandhaltungsarbeiten, der Einsatz von Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, des Roten Kreuzes und der Feuerwehren über eine Konvention mit den verschiedenen Organisationen, 224 Wechselverkehrszeichen entlang der 314 Autobahnkilometer, auf der Autobahn und an den Zubringerstraßen für Echtzeit-Informationen, dynamische Geschwindigkeitsregelungen zur Vermeidung eines Stop-and-Go-Verkehrs.
„Hinzu kommt die manuelle Verteilung der magnetischen Mautkarten durch unser Mautpersonal, um an verkehrsreichen Tagen die Einfahrt zu erleichtert. Diese Methode wird auch an der Mautstelle Brenner angewandt, der aufgrund ihrer bedeutenden Lage eine besondere Aufmerksamkeit zukommt. „An Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen“, erklärt der technische Generaldirektor der Brennerautobahngesellschaft Carlo Costa, „wird die Variante mit 17 Spuren für die Ausfahrt eingerichtet. Im Falle eines Verkehrsrückganges in eine Fahrtrichtung, werden die Spuren für die andere aufgestockt, um eventuelle Staus aufgrund der wechselseitigen Steuerung der Mautstelle schnell aufzulösen. Grundlage aller Maßnahmen zur besseren Bewältigung des Sommerreiseverkehrs sind die bedeutenden technologischen Instrumente, welche im Laufe der Jahre entlang der Verkehrsachse eingerichtet werden konnten: In naher Zukunft werden diese die Basis für ein immer stärker vernetztes und kooperatives Fahren bilden, eine echte Lösung für die Verkehrsprobleme. In der Zwischenzeit zählt für uns in erster Linie, dass es gelingt, trotz des gestiegenen Verkehrsaufkommens die Unfallrate zu senken.“