Von: mk
Bozen – Der Direktor der Landesabteilung für Arbeit, Helmuth Sinn, befasst sich mit den Maßnahmen zugunsten der Arbeitssicherheit beim Bau des BBT.
Mit den verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen zur Gewährleistung des sozialen Arbeitsschutzes beim Bau des Brennerbasistunnels befasste sich gestern die Landesabteilung Arbeit. Der Abteilungsdirektor für Arbeit, Helmuth Sinn, und der Direktor des Konsortiums BBT, Martin Ausserdorfer, luden den Vorstand der BBT SE, Raffaele Zurlo ein, über die geplanten Maßnahmen zugunsten der Arbeitssicherheit bei den Großprojekten der kommenden Jahre zu berichten. Am Treffen nahmen auch der Direktor des Arbeitsinspektorates, Sieghart Flader, und mehrere von der BBT-Gesellschaft beauftragte Sicherheitskoordinatoren und Techniker teil.
Das Baulos Eisackunterquerung, das vor wenigen Wochen angegangen wurde und Arbeiten in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro vorsieht, wird mit hochmodernen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu gewährleisten. So wird dort hauptsächlich mit einem Einfrierungsverfahren mittels Stickstoff von bis zu minus 196 Grad Celsius gearbeitet, wobei besonders auf die damit zusammenhängenden Gefahren geachtet wird.
Auch für das Baulos Mauls 2-3 mit einem Arbeitsumfang von über 1 Milliarde Euro sieht der Sicherheits- und Koordinierungsplan Maßnahmen vor, um möglichst jegliche Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit auf der Baustelle zu vermeiden. So wird beispielsweise ein neues Lüftungssystem dafür sorgen, dass permanent Frischluft in den Tunnelröhren gelangt. Für den Notfall werden im Abstand von je 2 Kilometern insgesamt 12 Rettungscontainer als mögliche Zufluchtsorte zur Verfügung stehen. Zudem erhalten die Tunnelarbeiter Atmungsgeräte, die im Notfall die Sauerstoffversorgung bis zum Rettungscontainer garantieren. Sämtliche Fahrzeuge im Tunnel sind mit einer Kamera ausgestattet, die die Rückseite und die toten Winkel der Fahrzeuge sichtbar machen. Zudem sind im Tunnel alle 500 Meter Feuerlöscher angebracht. Und schließlich: Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem sorgt dafür, dass keine unbefugten Personen die Tunnel betreten können und dass die Position jedes einzelnen Arbeitnehmers im Tunnel, aber auch jedes einzelnen Fahrzeugs genau ermittelt werden kann.
Insgesamt betragen die Ausgaben für die Arbeitssicherheitsmaßnahmen 54 Millionen Euro, was ungefähr 3 Prozent der gesamten Baukosten entspricht. Die Arbeiten selbst werden sich bis zum September 2023 hinziehen.
Abteilungsdirektor Sinn zeigte sich beeindruckt von den geplanten Maßnahmen und verwies auf das Ziel des Landes, die BBT-Baustelle als Musterbaustelle zu gestalten und den Bau des Brennerbasistunnels ohne einen tödlichen Arbeitsunfall abzuwickeln.