Von: luk
Bozen – Gestern (03.10.2023) fand im Veranstaltungszentrum Nobis, im NOI Techpark Bruneck, die Auftaktveranstaltung der Bruneck Studie statt.
Die Bruneck Studie ist ein Forschungsprojekt, welches auf die Erfassung häufiger Erkrankungen im Herz-Kreislaufbereich im Alter abzielt und als wichtigste Gesundheitsstudie im Pustertal gewertet werden kann. In diesem Herbst wird eine weitere Auflage gestartet.
Bezirksdirektor Gerhard Griessmair zeigt sich erfreut, dass die Studie fortgesetzt werden kann. „Ich bin überzeugt, dass auch diese Auflage als weitere Erfolgsgeschichte über das Pustertal hinaus eingehen wird. Ich möchte mich bereits jetzt schon bei allen Probandinnen und Probanden und deren Familien bedanken. Die hohe Bereitschaft, sich wieder aktiv zu beteiligen, trägt sicherlich wesentlich dazu bei, dass die Studie erfolgreich weitergeführt werden kann“, so Griessmair. Ein weiterer Dank geht an alle Unterstützerinnen und Unterstützer der Studie, den lokalen und internationalen Forschern, der Verwaltung, Pflege und Politik aber im Besonderen auch an die Sponsoren, durch deren Unterstützung diese Studie ermöglicht wird.“
Den Blick in die Vergangenheit und jenen in die Zukunft richteten Neurologe Johann Willeit, welcher zu den Initiatoren der Studie gehörte und der Leiter des landesweiten Dienstes für Rheumatologie und Studienleiter, Christian Dejaco.
Das Gemeinschaftsprojekt, bei dem verschiedene Abteilungen des Südtiroler Sanitätsbetriebes, die Medizinischen Universitäten von Innsbruck und Graz, die Universitäten von Erlangen und Padua sowie die Eurac zusammenarbeiten, ermöglicht es, einen Gesundheitsstatus zu erstellen, um frühzeitig Erkrankungen festzustellen. In die Studie involvierte Ärzte können die gewonnenen Erkenntnisse in ihre tägliche Arbeit miteinfließen lassen, somit kommt die Studie auch jenen Personen zugute, die nicht daran teilnehmen. Durch die Ergebnisse soll die Bevölkerung besser behandelt werden können, indem der Gesundheitszustand erhalten bleibt, Erkrankungen schnellstmöglich erkannt und ihr Verlauf abgeschätzt werden kann.
Epidemiologe Peter Willeit und Michael Mian, Leiter des Dienstes für Innovation, Forschung und Lehre (IRTS) erläuterten den Nutzen und die Bedeutsamkeit der Forschung für die Menschen in Bruneck und bekräftigten somit die Wichtigkeit der Teilnahme an der Studie.
Einen Einblick in neue Forschungsergebnisse zu Herz-Kreislauferkrankungen gaben Stefan Kiechl, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Gregorio Rungger, Primar der Neurologie Bruneck. Letzterer stellte zum Abschluss der Veranstaltung auch den neuen Gesundheitsratgeber vor, der neu überarbeitet wurde.
Um die Auftaktveranstaltung der Bruneck Studie zu komplettieren und die neuen, in die Studie miteinbezogenen Forschungsbereiche vorzustellen, erklärte der Internist und Gastroenterologe Hebert Tilg die Bakterienwelt im Körper und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit; Sportmediziner Daniel Neunhäuserer und der Primar des Dienstes für Sportmedizin, Stefan Resnyak erläuterten, warum Sport die beste Medizin ist. Des Weiteren referierte Christoph Leitner, Primar der Inneren Medizin Bruneck, über die Heilbarkeit von Krebs und Martin Karner, Primar des Dienstes für Röntgendiagnostik stellte die Osteoporose Messung vor, die bald auch in Bruneck angeboten wird.
Abschließende Worte fand Studienleiter Christian Dejaco. „Die Bruneck Studie ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie medizinische Forschung, auf international höchstem Niveau, und in Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen, auch in Südtirol stattfinden kann.“
Die Bruneck Studie startet Mitte Oktober. Erste Daten werden für Ende 2024 erwartet.