Von: mk
Bruneck – Die Expansion des Brunecker Unternehmens BTS Biogas in Japan nimmt konkret Gestalt an. Vor wenigen Wochen bekam es grünes Licht für die Verwirklichung von zwei wichtigen Biogas-Projekten. Und das rund zwei Jahre nach Gründung der Japan-Filiale von BTS Biogas.
Neben dem reinen Auftragswert haben die beiden Projekte vor allem einen hohen symbolischen Wert, zumal sie in einem Land gebaut werden, das in jüngerer Vergangenheit immer wieder von Katastrophen heimgesucht wurde. Die größere Anlage von BTS Biogas mit einer Leistung von einem MW wird in Rikuzentakata entstehen. Beim Tsunami vom 11. März 2011 gehörte die Stadt zu einem der am stärksten betroffen Gebiete in ganz Japan, wobei das Stadtgebiet zu 80 Prozent überflutet wurde. Rund 3000 Menschen starben, über 20.000 verloren ihr Zuhause. Mit dem Bau der Biogas-Anlage setzt die Verwaltung ein Zeichen für eine umweltschonende und ressourcensparende Energieproduktion. Die behördlichen Genehmigungen liegen bereits vor, weshalb in Kürze mit dem Bau begonnen werden kann. Das Projekt wird direkt finanziert von einem Fonds des japanischen Kaisers.
Das zweite Projekt des führenden Unternehmens im Bereich Biogas wird in Fukuoka realisiert. Es wird eine installierte Leistung von 370 kW erzielen und soll vorwiegend mit Schweinegülle und Sorghum-Hirse-Silage gespeist werden. Bei diesem Biogas-Projekt handelt es sich also um eine typische Anlage mittlerer Größe, die speziell an die Bedürfnisse japanischer Landwirtschaftsbetriebe angepasst ist.
Mit den Nachwirkungen der Reaktorkatastrophe hat indes noch Fukushima zu kämpfen. BTS Biogas ist imstande einen Beitrag zur Dekontamination der Region zu leisten. Dies könnte über einen geschlossenen Kreislauf bewerkstelligt werden, der aus mehreren Phasen besteht. Erstens: Die angebaute Biomasse nimmt im Wachstum radioaktive Substanzen auf. Zweitens: Durch die Verwertung der Biomasse kann Biogas und Syngas erzeugt werden, und drittens: Mittels Vergasung aller Reste können in der Asche alle radioaktiven Isotope gesammelt werden. Dieser Prozess würde die Dekontamination beschleunigen und damit den strukturellen und wirtschaftlichen Aufbau der Region unterstützen.