Von: mk
Bozen – Seit im Jänner 2017 in Italien die gesetzlichen Rahmenbedingungen von Anbau von Hanf für industrielle Zwecke geändert wurden, boomt der Anbau. Doch auch die Hanffachgeschäfte scheinen von der Lockerung zu profitieren. Allein in unserer Region gibt es mittlerweile sechs davon.
Die genauen Daten liefert dazu „Magica Italia“ der italienweit einzige Führer in Sachen „Grow Shops“. Erhoben wurden sämtliche Läden, die rechtlich anerkannt sind und ihren Sitz in einer der 20 Regionen Italiens haben.
Seit dem Jahr 2005 wurde bei den Hanffachgeschäften in Italien ein Wachstum von 300 Prozent registriert.
Während in Deutschland der THC-Gehalt bei Industriehanf auf 0,2 Prozent beschränkt ist, gilt in Italien seit Jänner 2017 eine Grenze von 0,6 Prozent. Demnach haben italienische Bauern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Anbauern, da die Auswahl passender, sowohl für die weitere Bearbeitung als auch für das jeweilige Klima geeigneter Cannabissorten erleichtert wird.
Das Bewusstsein über die Vielseitigkeit von Hanf scheint in der Gesellschaft angekommen zu sein. Waren in der Vergangenheit die klassischen Kunden von Grow shops vor allem Konsumenten, die an Samen und an Zubehör fürs Rauchen von Cannabis interessiert, wächst das Interesse an Lebensmittel auf Hanfbasis, an Ölen, Textilien und natürlich an therapeutischen Produkten im medizinischen Bereich.
In Italien gibt es Nudeln und Teigwaren aus Hanf, aber auch Dämmmaterial für den Hausbau. Außerdem wird die traditionsreiche Pflanze von Bauern auch deshalb wieder angebaut, weil ausgelaugte und vergiftete Böden können durch sie wieder nutzbar gemacht werden können.
Während es im Trentino vier Hanffachgeschäfte, sind es in Südtirol zwei. Auch Literatur zum Thema wird dort angeboten.