Von: mk
Bruneck – Achtsamkeit, Wohlbefinden und Glück in der Tourismusforschung sind die Schwerpunkte des Symposions CBTS am Campus Bruneck zum zehnjährigen Jubiläum. „Während des CBTS geht es in diesem Jahr vor allem darum zu eruieren, was beim Konsumenten von einem Urlaub bleibt – diese Erfahrungswerte sind grundlegend in der Forschung“, so Organisator Prof Oswin Maurer.
Vom 14. bis 16. Dezember tagen 70 Forscherinnen und Forscher am Campus Bruneck der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Im Mittelpunkt stehen Themen wie etwa das Tourismusdesign – wie Angebotspakete entworfen werden können, die bleibende Erfahrungen garantieren. Ein Beispiel dafür ist der Kronplatz, der nicht nur als Skigebiet interessant ist, sondern auch im Bereich Kulinarik und darüber hinaus ein Museumserlebnis bietet, das die Handschrift von Reinhold Messner und Zaha Hadid trägt; international gesehen fallen Themenparks in diese Sparte. Ein weiteres Thema ist die Lebenszufriedenheit: welche neuen methodischen Verfahren gibt es in der Forschung, die aus einer Datenfülle – den Big Data – relevante Informationen herauszufiltern vermögen? Hier fließen neue Verfahren ein, die beispielsweise physische Zufriedenheit messen können (Adrenalinschübe, die über das Schwitzen der Haut gemessen werden).
„Der wichtigste Aspekt ist der Mensch, nicht mehr – wie einst – das Produkt“, präzisiert Prof. Maurer. „Das heißt umgemünzt auf die Forschung, dass auch anhand von Virtual-Realitiy-Brillen eruiert wird, was der Mensch für erfahrenswert hält.“ Seit 2008 legt Prof. Oswin Maurer mit seinem Team am Campus Bruneck den Schwerpunkt auf die neuesten Forschungstrends. Er und Serena Volo organisieren gemeinsam die zehnte Ausgabe von CBTS, dem Symposium zum Konsumentenverhalten im Tourismus (Consumer Behavior in Tourism Symposium). Für die 70 Teilnehmer aus 21 Ländern werden neun Keynote Speaker, drei Workshops, eine PhD-Session und 41 präsentierte Forschungspapers geboten. Diese werden ergänzt durch zwei Fachworkshops zum Thema Methodik.
Gestern wurde erstmals eine Industrie-Session organisiert, bei der Erfahrungswerte von Vertretern zweier Skigebiete den Erfahrungen aus Sicht von Skidestinationen und Erlebniswelten gegenübergestellt wurden. Es diskutierten Richard Adam (Geschäftsführer der Engadin St. Moritz Mountain AG) und Andrea Del Frari (Kronplatz) mit Roland Kals (arp-raum.landschaft.mobilität) und Architekt Peter Pichler (Peter Pichler Architecture – Südtirol).
„Thema unseres diesjährigen Symposiums ist wie gesagt der Mensch: der Kunde hat vielfach Erwartungen, die durch die neuen Medien ins Unermessliche getrieben werden“, umreißt Prof. Maurer die Trends. „Hier sollte eine neue Bescheidenheit bei den Anbietern Einzug halten, damit Erwartungen und Erfahrungen sich decken können.“
Die Wissenschaftstagung stellt sich bis morgen diesen Fragen und den Methoden, die als Grundlage für Feldexperimente dienen, damit die Ergebnisse wirklich valide sind. Eine Methodik, die für künftige Produktentwicklungen dienlich ist. „Mit Chris Cooper, Scott McCabe, Iis Tussyadiah und Muzaffer Uysal haben wir einige Branchengrößen vor Ort, die unsere Studierenden kennen lernen dürfen“, freut sich Maurer. Studierende des Bachelors in Tourismus-, Sport- und Eventmanagement dürfen die Vorträge kostenfrei besuchen.