Von: APA/Reuters
Die Citigroup hat im vergangenen April versehentlich 81 Billionen Dollar (richtig) bzw. 77 Billionen Euro an einen Kunden überwiesen. Eigentlich habe die US-Bank nur 280 Dollar auf das Konto überweisen wollen, berichtete die “Financial Times” am Freitag unter Berufung auf einen internen Bericht und zwei Insider. Es habe Stunden gedauert, die Transaktion wieder rückgängig zu machen. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA betrug 2023 rund 27,7 Bio. Dollar.
Der Fehler sei von einem Mitarbeiter der Zahlungsabteilung und einem zweiten Angestellten übersehen worden, der die Transaktion überprüfen sollte, bevor sie zur Bearbeitung am nächsten Tag freigegeben wurde. Es seien keine Gelder der Citibank abgeflossen. Das Institut habe den Beinahe-Fehler – bei dem eine Bank den falschen Betrag verarbeitet, aber in der Lage ist, das Geld zurückzuholen – bei den zuständigen US-Behörden gemeldet. Im vergangenen Jahr habe es bei der Bank 10 solcher Beinahe-Fehler von einer Milliarde Dollar oder mehr gegeben, nach 13 im Vorjahr. Citi lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Überweisung entspricht Dreifachem der US-Wirtschaftsleistung
Der Fast-Fehler der Citigroup betrug laut Weltbank-Daten beinahe das Dreifache des US-BIPs aus dem Jahr 2023 und rund das 158-Fache der österreichischen Wirtschaftsleistung (2023: 512 Mrd. Dollar). Auch das deutsche BIP, das 2023 rund 4,5 Bio. Dollar betrug, wurde um ein Vielfaches übertroffen.
Auch anderen Banken sind in der Vergangenheit bereits sogenannte Fat-Finger-Fehler passiert. 2018 überwies zum Beispiel die Deutsche Bank aus Versehen 28 Mrd. Euro. Das Geld ging allerdings auf ein Konto der Deutschen Bank bei der Terminbörse Eurex und nicht an einen Kunden. Ein Mitarbeiter des Geldhauses in London überwies 2015 laut einem Bericht der “Financial Times” versehentlich 6 Mrd. Dollar auf das Konto eines US-Hedgefonds. Auch dieser Vorfall warf damals die Frage auf, warum das Vier-Augen-Prinzip nicht gegriffen hat.
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