Von: mk
Kurtatsch – Die wärmeliebenden Rotweinsorten Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon fühlen sich nicht nur in Bordeaux und im toskanischen Bolgheri-Gebiet wohl. Eine weitere Heimat haben sie im Südtiroler Unterland gefunden, wo sie ein Terroir wiederfinden, das sie zur Höchstform auflaufen lässt. Im Rahmen von „Cortaccia Rossa“ traten Merlot- und Cabernetweine aus Kurtatsch gegen renommierte nationale und internationale Vertreter der edlen Bordeauxsorten an. Es war ein Vergleich auf Augenhöhe, wie sich herausstellte.
Das kleine Weinland Südtirol gilt in Fachkreisen als unbestrittene Weißwein-Hochburg in Italien. Über Südtiroler hinaus weniger bekannt ist, dass hierzulande auch internationale Edelsorten wie Cabernet und Merlot hervorragend gedeihen, und zwar vorwiegend im Unterland, genauer gesagt in Kurtatsch. Vor Ort herrscht ein alpines Klima vor, das besonders stark geprägt ist von mediterranen Einflüssen. Die nach Süd-Ost ausgerichteten, steilen und wärmsten Lagen auf 220 bis 350 Metern Meereshöhe weisen eine ideale Sonneneinstrahlung auf. Die tonhaltigen Böden in Kurtatsch eignen sich besonders für die Rebsorte Merlot, während die sandigen Schotterböden die ideale Grundlage für Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc darstellen. Die Anbaufläche von Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon beträgt in Kurtatsch aktuell rund 45 Hektar. In den nächsten Jahren soll sie beträchtlich wachsen – auf bis zu 100 Hektar und mehr. Der Grund: „Wir haben gesehen, dass die Merlot- und Cabernetweine Top-Qualitäten erreichen und vom Markt gut aufgenommen werden“, so die vier Organisatoren von „Cortaccia Rossa“, Weingut Peter Dipoli, Kellerei Kurtatsch, Weingut Baron Widmann und Weingut Tiefenbrunner überzeugt.
Auf Augenhöhe mit den Besten
Mit breiter Brust gingen die Produzenten daher auch in die 3. Vergleichsverkostung „Cortaccia Rossa“ am 5. September im Felsenkeller der Laimburg. In 4 Verkostungsdurchgängen traten die Weine der Kurtatscher Produzenten gegen Bordeaux-Weine aus Frankreich und Italien an. Für Südtirol ins Rennen gingen: der Auhof 2016 vom Weingut Baron Widmann, der Frauenriegel 2016 vom Weingut Peter Dipoli, der Freienfeld Riserva 2016 der Kellerei Kurtatsch sowie der Vigna Toren Riserva 2015 des Weinguts Tiefenbrunner. „Verglichen wurde nur, was sich tatsächlich vergleichen lässt. Das heißt: Die Weine entstammten demselben Jahrgang und waren auch von der Sortenzusammensetzung her ähnlich. Verkostet wurde blind, damit Faktoren wie Markenbekanntheit oder Renommee ausgeschaltet und der Fokus einzig und allein auf die Weinqualität gelegt werden konnte“, teilen die Organisatoren mit. Bewertet wurden die 16 Weine von rund 30 Weinjournalisten und Meinungsführern aus Italien und dem restlichen Europa, den USA und Kanada. „Es hat sich gezeigt, dass unsere Weine in einer Liga mit den besten der Welt mitspielen. In jedem Verkostungsdurchgang landeten sie zumindest im Mittelfeld, manchmal sogar ganz vorne“, so die 4 Gastgeber. Dementsprechend fällt ihr Fazit aus: „Kurtatsch hat durchaus das Zeug dazu, die 2. bedeutende Anbauregion für Top-Bordeauxweine in Italien zu werden – neben Bolgheri DOC.“ Eine Einschätzung, die von den anwesenden Fachleuten uneingeschränkt geteilt wurde.