China-Pkw auch für Südtiroler denkbar – ein Kommentar

“Das Auto” im Sinkflug

Donnerstag, 31. Oktober 2024 | 01:42 Uhr

Von: ka

Bozen – Jahrzehntelang hat gerade in Südtirol “Das Auto” als Maß aller Dinge gegolten. Generationen von Südtirolern waren in und neben VWs – vom Käfer bis hin zum Golf – aufgewachsen. Weniges war für sie selbstverständlicher gewesen, als wie ihre Eltern wieder einen Volkswagen zu kaufen.

APA/APA/AFP (Themenbild)/RONNY HARTMANN

Daher ist es wenig überraschend, dass die Nachricht, dass VW in enormen Schwierigkeiten stecke und in Deutschland mindestens drei Werke schließen müsse, auch hierzulande ein wie eine Bombe.

APA/APA/AFP (Archiv)/STR

Über die Gründe wird heftig debattiert, aber Experten, die meinen, dass der schwerfällige Autogigant Opfer des sogenannten Nokia-Syndroms geworden sei, erhalten immer öfter Gehör. Während sich VW noch in seinen Erfolgen sonnte – der Werbespruch “Das Auto” war zu diesem Zeitpunkt bereits längst mehr Hybris als Realität – holten die Mitbewerber nicht nur auf, sondern sorgten auch für Innovationen, die den Marktführer alt aussehen lassen. Besonders die von VW-Managern anfangs belächelten Teslas, aber auch einige chinesische Marken wie Geely, Nio und BYD stehen heute technisch dort, wo VW manchmal gerne wäre.

APA/APA/AFP/JOHN THYS

Die Automobilindustrie steht heute vor einer Zeitenwende, die jener des Umbruchs vom einfachen Handy zum Smartphone gleicht. In einer Welt, wo jedes Produkt an seiner Konkurrenz gemessen wird, zählt Markentreue immer weniger. Wir sind da keine Ausnahme. Sollten Preis und Leistung stimmen, könnte sich unserer Umfrage zufolge selbst eine knappe Mehrheit der Südtiroler vorstellen, sich einen China-Pkw in die heimische Garage zu stellen. Das iPhone, das nicht nur hierzulande als Statussymbol gilt, wird ja auch in China hergestellt, lautet eines der Argumente, das nicht von der Hand zu weisen ist. “Das Auto” bekommen andere eben auch, wenn nicht gar besser hin.

APA/APA/dpa/Lars Penning

Angesichts der Konkurrenz aus dem Reich der Mitte und den USA werden sich VW und seine europäischen Mitbewerber warm anziehen müssen. Auch Südtirol darf nicht schlafen, aber mit seinem Strom und seinen Hochtechnologieunternehmen wie Alpitronic und Intercable bringt das Landl beste Voraussetzungen mit, in Zukunft ganz vorne mitzuspielen. Über das Schicksal von VW hingegen werden die Kunden entscheiden.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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33 Kommentare auf "“Das Auto” im Sinkflug"


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Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
23 Tage 36 Min

“Über das Schicksal von VW werden die Kunden entscheiden” – zu den vielen Namen in den Automuseen der Welt gesellen sich bald auch neue Namen zu den untergegangenen Marken.

Oracle
Oracle
Kinig
22 Tage 10 h
@Tigre…. die Kunden auf dem größten Automarkt der Welt haben bereits entschieden, Dampfkarossen fahren ist in der Zwischenzeit immer weniger angesagt. Irgendwo logisch, wenn man die Energieeffizienz bewertet. Fossile Treibstoffe – die wir in Europa nicht haben – in einem Motor hauptsächlich in Wärme umzuwandeln – ist recht absurd. Strom kommt direkt von der Sonne auch in Europa und kann direkt in Batterien gespeichert werden. So einfach kann das gehen und es braucht auch viel weniger Bestandteile. Dennoch gibt es hartgesottene Verfechter der Verbrennertechnologie, wo auch beim Abwärtsfahren der Motor Treibstoff verbraucht, ach wie absurd! Schon krass, wie man weiter… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
22 Tage 8 h

@Oracle In 50 Jahren wird kein Mensch mehr von Verbrennern reden. Paar Oldtimer, das wars.
Auserdem, sehr bald steigt die CI2 Abgabe, jährlich… in Deutschland und damit werden fossile Treibstoffe unerschwinglich.

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
22 Tage 7 h

@Oracle
und das zubehör für die elektroautos-ect. genausowenig.

Fuchsschwoaf
Fuchsschwoaf
Tratscher
22 Tage 7 h
@oracle, sie scheinen vergessen zu haben das die große Masse der Autokäufer eben auf den Geldbeutel schauen muss, denen geht es nicht darum die Ölkonzerne zu mästen. Tatsache ist das zur Zeit E- Autos einfach immer noch viel zu teuer sind, z.B. einen Golf Verbrenner kriege ich ab 22.000€ für den Elektrischen Nachfolger den ID3 muss ich schon 40.000 € ausgeben nur damit wir nicht Äpfel mit Birnen verwechseln und nach 4-5 Jahren haben die E-Autos nach heutigem Stand nur mehr Schrottwert sind praktisch unverkäuflich, weil der ganze Autopreis heute von der Batterie bestimmt wird, wir werden sicher in Zukunft… Weiterlesen »
Oracle
Oracle
Kinig
22 Tage 5 h

@Fuchsschwoaf…. ich habe gerade wegen der viel geringeren Kosten im Vergleich zu einem Verbrenner (1.4 tdi in meinem Fall) ein EAuto gekauft! Man sollte schon mindestens 10 Jahre Betriebskosten auch mitrechnen! Das mit dem Schrottwert ist schmarrn, denn es ist gerade umgekehrt. Wer jetzt einen neuen Verbrenner kauft, wird in 5, 10 Jahre nichts mehr dafür bekommen! Oder haben Schreibmaschinen, Wahlscheibentelefone oder Handy ohne Smartphonetechnologie noch einen Gebrauchtmarkt?

Oracle
Oracle
Kinig
22 Tage 5 h

@Fuchsschwoaf…. wir haben das EAuto knappe 15k€ bezahlt, die 100 km um 3-4 € Strom, 5 Jahre keine Autosteuer, reduzierte Versicherung, kein Ölwechsel, keine Keilriemen, keine Treibstofffilter, …. um die 17.000 km im Jahr, wir sparen uns einiges im Jahr!

Oracle
Oracle
Kinig
22 Tage 5 h

@Fuchsschwoaf… ID 3 ist überteuert und technologisch nicht sehr fortschrittlich im Vergleich zu anderen EAutos Da gibt es auch andere billigere EAutos, welche gleichzeitig mehr zu bieten haben! Ohne Einfuhrzölle wäre die Auswahl noch viel grösser und günstiger!

N. G.
N. G.
Kinig
22 Tage 4 h

@Fuchsschwoaf Nun, die Käufer werden bald umdenken und Benzin und Diesel werden sowieso bald teuer.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/autos-neuwagen-laut-auswertung-deutlich-teurer-geworden-besonders-verbrenner-a-68e6eb3b-65ac-41e5-a7e5-522a55c93816

Neumi
Neumi
Kinig
22 Tage 1 h

@N.G. Darüber reden wird man schon noch, aber eher in der Vergangenheitsform oder wie man sie entsorgen kann.

N. G.
N. G.
Kinig
23 Tage 2 h

Was vielleicht einige nicht wissen, VW schreibt schwarze Zahlen. Da wird aus einem zwar kleinem Gewinn aber Gewinn ne Krise gemacht. Problem von VW ist, dass die Quartalsprognosen mehrfach herunter geschraubt wurden. Sowas nimmt ein Aktien Konzern gern als Alibi die Produktion in Billiglohnländer zu verfrachten.
Abgesehen davon, selbst Schuld, wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht und denkt es geht immer so weiter soll untergehen. Management Fehler!

Neumi
Neumi
Kinig
22 Tage 1 h

Das erinnert mich an den Rückgang der Gewinnzunahme unserer Bauern.

Oracle
Oracle
Kinig
21 Tage 43 Min

@N.G…Wetter und Klima ist nicht dasselbe! Nicht das jetzt ist VWs Problem, sondern die Tatsache, dass sie für die Zukunft in Sachen EMobilität gar nicht gut aufgestellt sind. Die Verkaufszahlen von Verbrennern auf dem grössten Automarkt der Welt ist das Problem und geht tendenziell nach unten…

Oracle
Oracle
Kinig
21 Tage 25 Min

@Neumi… wie ist das mit den Bauern zu verstehen? Man kann doch nicht einen Weltkonzern mit kleinstrukturierten Familienbetrieben vergleichen, erst recht nicht eine AG mit einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb. Die Bauern sind an Grund und Boden gebunden, den Preis für die Produkte macht der Weltmarkt, so wie auch die Produktionskosten…. dem Kommentar kann man entnehmen, es wird viel vermutet, hat sich aber mit dem Thema nicht vertieft auseinandergesetzt?

Neumi
Neumi
Kinig
20 Tage 10 h

@Oracle War das eine Frage oder willst du mir was beibringen?
Ich hab einfach nach der Frage aufgehört zu lesen und beantworte sie einfach.

Zu den Bauern: Der “Rückgang der Gewinnzunahme” wurde vor ein paar Jahren mal angekreidet. Wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, versteht man, dass sie sich hier wegen nichts und wieder nichts aufgeregt haben “Klar haben wir Gewinn gemacht und klar auch mehr als im Vorjahr. Wir hätten halt gern noch mehr gemacht”. Jammern auf höchstem Niveau mit Auszeichnung.

Neumi
Neumi
Kinig
20 Tage 10 h

@Oracle Beachte: Es geht dabei nicht um den Umsatz, sondern um den tatsächlichen Gewinn, von dem bereits alle Nebenkosten abgezogen sind.

Apuleius
Apuleius
Superredner
20 Tage 7 h

Was hast denn du immer gegn die bauern?

Neumi
Neumi
Kinig
20 Tage 6 h

@Apuleius nichts, wieso? Sie sind mir so egal wie die meisten anderen Berufsgruppen.
Wer es mit so einem Stus in die Schlagzeilen schafft, hat sich den Spott redlich verdient, egal ob Bauer oder LKW Fahrer.
Und es sind halt die Bauernvertreter, die mit so was an die Presse gehen

Oracle
Oracle
Kinig
20 Tage 3 h

@Neumi… das mit dem tatsächlichen Gewinn ist eine recht schwierige Überlegung. Also etwas was bei den allermeisten heimischen landwirtschaftlichen Betrieben (es sind Familienbetriebe) nur theoretisch wahrscheinlich grob errechenbar ist. Die Feststellung “Rückgang der Gewinnzunahme” ist dabei eine recht philosophische Überlegung…..

Wohlzeit
Wohlzeit
Superredner
22 Tage 3 h

VW-Verkäufer werden zukünftig ihre Nasen etwas weniger hoch tragen müssen

Plodra
Plodra
Tratscher
22 Tage 10 h

VW produziert in China weit günstiger und macht diesen Umstand jetzt – ohne das transparent zu machen – als Grund für Sparmaßnahmen in Europa geltend. Internationale Konzernlogik eben. 

Hustinettenbaer
22 Tage 7 h

@Plodra
Günstigere Produktionskosten in China nützen VW auch nix.
Der Konzern plant auch dort Werkschließung(en), da rückläufiger Verbrennerabsatz. Chinesische Kunden kaufen eher E-Autos chinesischer Marken.

Weiß der Kuckuck, wie man da auf solche Prognosen kommt: VW-Absatz wird “zwischen 2024 und 2029 kontinuierlich um insgesamt 129.031 Fahrzeuge (+5.67 Prozent) steigen.”

https://finanzmarktwelt.de/vw-werkschliessungen-in-china-323058/
https://de.statista.com/prognosen/757118/absatz-von-volkswagen-der-topmarke-in-china#:~:text=Absatz%20des%20Automobilherstellers%20Volkswagen%20in%20China%20bis%202029&text=Der%20Absatz%20nach%20Segmenten%20in,Fahrzeuge%20(%2B5.67%20Prozent)%20steigen.

Plodra
Plodra
Tratscher
22 Tage 1 h

Danke für die informativen Links. Also scheint eine grundlegende Neuausrichtung der VW-Strategie anzustehen. Standorte und Marken werden zur Diskussion gestellt. Ihre E-Sparte braucht einen kräftigen Innovationsimpuls. Die Regierungskoalition hat die Bereitschaft zur Unterstützung bereits bekundet. Der Termin 2035 für das Ende der Verbrenner wird in Europa nochmals nach hinten verschoben. Nachdem die Verbraucher ein Auto nicht mehr als 10 Jahre behalten, können sie inzwischen hochwertige Verbrenner kaufen und dann erst umsteigen, wenn die E-Autos verlässlicher und deren Aufladenetz potenziert ist. E-Käfer könnten dann gefragt sein anstatt SUVs in der Preisklasse ab 40.000 Euro.

Hustinettenbaer
22 Tage 3 Min

@Plodra
Gerne.

VW und Mercedes machten in D (nicht nur) einen gravierenden Fehler.
Sie haben sich “bedingungslos auf den batterieelektrischen Antrieb als Antriebsform der Zukunft festgelegt. Lediglich BMW fährt weiterhin technologieoffen und wird in einigen Jahren auch Wasserstoffautos in Serie bauen.”

BMW kennt wohl seine Kunden besser. Mir fallen spontan 3 Geschäftspartner ein, die sich 2023 BMWs mit echt fetten Verbrennermotoren zulegten.

http://www.bimmertoday.de/2023/06/28/vw-drosselt-elektro-produktion-bmw-strategie-zahlt-sich-aus/

info
info
Kinig
21 Tage 7 h

China freut sich, wenn VW beim Umschulen der Uiguren hilft.
Ja, Volkswagen did it again!
https://www.facebook.com/ZDFMagazinRoyale.Fanclub/videos/volkswagen-das-weltauto-zdf-magazin-royale/812588729475314/?locale=de_DE

Oracle
Oracle
Kinig
21 Tage 58 Min
@Plondra ….. ich habe noch nie eine Ladesäule aufgesucht, ich lade immer zuhause, hat immer noch gereicht. Haben führs Auto 15000 € bezahlt. Das Jahr 2035 ist sehr weit weg, aber ein Aufheben bzw. nach hinten verschieben des Aus für neue Verbrenner wird die europäischen Autobauer nicht retten, denn in den grossen Automärkten, vor allem China fährt man jetzt schon sehr viel elektrisch. Dieses Datum bringt Sicherheit für die Industrie, ein Abändern bringt nur mehr Unsicherheit! Moderne Verbrenner sind immer noch ineffiziente Autos, auch wenn man einwenig Elektronik eingebaut hat. Europa hat kaum Erdöl, aber Sonne schon. Dennoch wollen viele… Weiterlesen »
Oracle
Oracle
Kinig
21 Tage 51 Min

@Hustinetten…. rein technisch gesehen ist batteriebetrieben die zurzeit effizienteste Antriebsart! Wasserstoff ist im Auto doch ein grosser Schmarrn! Man muss den Wasserstoff aufwändig produzieren und speichern. Die Brennstoffzelle braucht reinsten Wasserstoff, den man im Auto aufwändig speichern muss. Alles andere als optimal. Das mit der Technologieoffenheit ist auf dem Mist eines hichpreisigen Autobauers gewachsen, macht aber kaum bzw. absolut keinen Sinn! Ein gewisser Uniprofessor würde sagen, dies ist eine thermodynamische Straftat

Hustinettenbaer
20 Tage 23 h

@Oracle
Mach das mal den PS-Brumm-Brumm-Aficionados klar.
Die kaufen nach dem Motto “Jetzt lass ich´s noch mal krachen”.

Oracle
Oracle
Kinig
20 Tage 13 h

@Hustinetten…wo Verbrenner viel besser sind, ist beim Brumm-Brumm, einfach nur viel Lärm und Vibratiinen. Was aber die MotorLeistung oder Beschleunigung anbelangt, ist EAuto klar im Vorteil

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
21 Tage 8 h

Warum kein chinesisches Auto, wenn Zuverlässigkeit und Preis stimmen. Für mich zumindest wäre solch eine Anschaffung kein Problem.

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
19 Tage 14 h

Die ständigen Forderungen für immer mehr Lohn bei immer weniger Arbeitszeit rächt sich nun für Belegschaft und Gewerkschaften – auch ein entscheidender Punkt für die Krise der Auto- und Metallindustrie. Die Überheblichkeit der Deutschen hat hiermit einen ordentlichen Dämpfer erhalten.

Jo73
Jo73
Superredner
19 Tage 8 h

dann doch lieber zu einem Auto aus einem diktatorischen and beziehen, wo menschenrechte keine Rolle spielen und das Unternehmen auch noch vom Staat subventioniert wird, damit man ja presigünstig hier anbieten kann. Heuchlersischer gehts nicht mehr.

ebbi
ebbi
Kinig
19 Tage 2 h

Autos sind sowieso ein Auslaufmodell. Die zukünftige Generation will sowieso keine Autos, sondern gut ausgebaute, offensichtlich Verkehrsmittel. Züge, Strassenbahnen, Trams, Seilbahnen, E-bikes usw. das sind die Transportmittel der Zukunft. Wird natürlich einigen weh tun, die heilige Kuh “Auto” zu schlachten, ist aber definitiv nicht mehr zeitgemäß.

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