Von: luk
Bozen – Mit der Automatisierung der Ausfahrten bei gleichzeitiger Reduzierung der Bediensteten in den Mauthäuschen der Brennerautobahn wollte man die Verkehrsabfertigung beschleunigen. In der Realität sei dies jedoch nicht der Fall, bemängelt der Freiheitliche Pius Leitner.
“Technische Probleme bei den automatischen Kassen sind an der Tagesordnung und sorgen vor allem bei Gästen für nachfolgende Unannehmlichkeiten. Aber auch die Bediensteten sind frustriert. Die Verringerung der Beschäftigten in den Mauthäuschen widerspricht auch dem ursprünglichen Versprechen der Politik, als Ausgleich für die Belastungen durch die Autobahn Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort zu schaffen. Es wurden anscheinend zwar keine Personen entlassen, dafür arbeiten nunmehr jedoch viele mehr als vorher in den Büros”, so Leitner.
„Im Jahr 2011 – dem Jahr vor der Einführung der automatischen Kassen bei den Autobahnausfahrten – waren 124 Südtiroler mit einem unbefristeten Vertrag als Mauteinheber bei der Brennerautobahn beschäftigt“, hält der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung einleitend fest. „Derzeit hat sich die Zahl der Südtiroler Mauteinheber auf 107 verringert“, unterstreicht Leitner mit Blick auf die vorliegenden Unterlagen.
„Die Zahl der Mauteinheber sei zwar gesunken, aber die Zahl der Büroangestellten sei hingegen gestiegen“, erläutert Leitner und sieht darin den voranschreitenden Rückbau eines Berufsbilds.
„‘Derzeit sind bei der Brennerautobahn AG 936 Personen mit unbefristetem Vertrag beschäftigt, davon kommen 243 aus Südtirol‘“, entnimmt Leitner aus der vorliegenden Antwort auf seine Anfrage und warnt vor einer schleichenden Automatisierung der Abläufe. „Moderne Technologien vernichten zusehends Arbeitsplätze. Es ist davon auszugehen, dass der Beruf des Mauteinhebers langsam verschwinden wird. Künftig könnten offene Stellen nicht mehr nachbesetzt werden und der Dienst, der vormals von Menschen verrichtet wurde, könnte von Maschinen übernommen werden“, gibt Pius Leitner zu bedenken.
Auch die Landesregierung prophezeit den Mauteinhebern eine düstere Zukunft: „Die Anzahl der Mauteinheber wird aufgrund der heute bereits vorhandenen Technologien und der zukünftigen Installation neuer Technologien, auch in Anbetracht der europäischen Richtlinien, ständig angepasst werden müssen.“
„Das Fallbeispiel der Brennerautobahn zeigt eine bedenkliche Entwicklung auf“, hält Pius Leitner abschließend fest, „denn die Automatisierung vieler Arbeitsplätze vor Ort nimmt den Menschen die Lebensgrundlage.“