Von: luk
Bozen – Heute Vormittag ist im Ehrensaal des Merkantilgebäudes offiziell das zwanzigjährige Jubiläum des Merkantilmuseums gefeiert worden. Zu diesem Anlass wurde auch der neue praktische Museumsführer vorgestellt: Er ist in drei Sprachen verfasst und enthält viele Abbildungen sowie einen Überblick über die Museumsinhalte und die wichtigsten Etappen der Geschichte des Museums und des Merkantilmagistrats.
Bozen konnte sich vor allem aufgrund der sogenannten Privilegien von Claudia de’ Medici zu einer regen Handelsstadt entwickeln: Die am 15. September 1635 erlassene Marktordnung regelte die Abwicklung der vier Jahresmärkte in Bozen sowie die Gründung des Merkantilmagistrats, einer Art Handelsgericht. Der Merkantilmagistrat hatte seinen Sitz im Merkantilgebäude und wurde bald zum Bezugspunkt für die aus ganz Europa anreisenden Kaufleute.
Die Handelskammer Bozen hat im Bewusstsein des historischen und künstlerischen Wertes des Gebäudes immer wieder Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten am Palast und an den darin aufbewahrten Kunstwerken durchgeführt. Am 15. September 1997 eröffnete sie schließlich das Merkantilmuseum, ein Museumshaus, in dem die Handelsgeschichte der Stadt aufbewahrt wird.
„Mit der Eröffnung des Merkantilmuseums, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Denkmalpflege erfolgte, wollte die Handelskammer 1997 der Stadt einen bedeutenden Teil ihres geschichtlichen, kulturellen und künstlerischen Vermögens zurückgeben. Wir freuen uns daher ganz besonders, dieses Jubiläum feiern zu dürfen“, erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Das Projekt zur Aufwertung des Museums zog sich über viele Jahre. Zum ursprünglichen Museumsparcours, der in den ersten Stock mit dem Ehrensaal führte, kamen noch die Räumlichkeiten im zweiten Stock mit der Geschichte der Handelsfamilien Bozens und die im Mittelalter errichteten Keller hinzu. Daher auch das Bedürfnis, einen neuen Museumsführer zur endgültigen Gestaltung des Museums zu veröffentlichen. In der neuen Ausgabe werden die wichtigsten Meilensteine der Geschichte des Museums und des Merkantilmagistrats zusammengefasst, die Ausstellungsetagen und die Keller beschrieben sowie die bedeutendsten Kunstwerke und Gegenstände genannt. Im Anhang sind die bisher stattgefundenen Sonderausstellungen mit den entsprechenden Katalogen angeführt.
„Ich möchte vor allem der Museumsreferentin Elisabetta Carnielli für die Herausgabe des neuen Museumsführers und Roberto Festi für die Textbearbeitung und die grafische Gestaltung danken. Ein besonderer Dank gilt auch Altpräsident Benedikt Gramm, sowie den nunmehr in den Ruhestand getretenen Mitarbeitern der Handelskammer, die sich mit viel Leidenschaft und Weitblick für die Arbeiten im Museum eingesetzt haben, den ehemaligen Mitgliedern des Kammerausschusses und den alten und neuen Mitgliedern des Beirates des Merkantilmuseums“, fügt Ebner hinzu.
Zum festlichen Anlass können die Bürger und Bürgerinnen morgen, Freitag 15. September, das Merkantilmuseum kostenlos von 18 Uhr bis 22 Uhr besichtigen. Es werden Gruppen- und individuelle Führungen sowie kostenlose Audioguides angeboten.