Von: mk
Bozen – Der Streit um die Ausbringung von konventionellen Pflanzenschutzmitteln in der Gemeinde Mals endet bekanntlich nun doch vor Gericht. Nach Aussetzung des sogenannten Pestizidverbots durch das Bozner Verwaltungsgericht rüsten sich nun beide Lager für die Verhandlung am 12. Juni. Toni Riegler, Obmann von Bioland Südtirol, veröffentlicht nun ein Plädoyer für die Biolandwirtschaft.
„Eine hohe Anspannung liegt in der Luft. Auch bei uns, dem Bioland Verband Südtirol. Waren wir doch immer wieder in die Entwicklung in Mals involviert und haben sie genauestens mitverfolgt. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es jedem Bauern, jeder Bäuerin freigestellt sein soll, wie er oder sie wirtschaftet, ob konventionell oder biologisch, und dass eine Umstellung von IP auf Bio in jedem Fall einer ureigenen persönlichen Überzeugung geschuldet sein muss. Mit dieser Entscheidungsfreiheit verbunden ist allerdings die Auflage, keinen Schaden, in welcher Form auch immer, dem Nachbarn und der Nachbarin zuzufügen“, erklärt Riegler.
Die Überzeugung für eine Bio-Wirtschaftsform jedoch könne auch wachsen, vor allem durch Gespräche und Verhandlungen, weniger durch Zwang oder Repressalien. „Dass es gute Argumente für den Biolandbau gibt, wissen jene, die auf diese Weise wirtschaften; auch in der Zeit der Umstellung gibt es kaum Situationen, die nicht mit guter Beratung zu bewältigen wären, um die Ernten zu garantieren und so keinen Verdienstausfall zu haben. Den wirtschaftlichen Erfolg in der Biolandwirtschaft bezeugen mittlerweile die rund 1.000 Bio-Höfe in Südtirol“, so Riegler.
Aufgrund der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Südtirol sei er einmal mehr überzeugt, dass die Biolandwirtschaft viele Lösungen für heutige Probleme parat habe – gerade für ein gut funktionierendes Nebeneinander.