Von: Ivd
Bozen – In Südtirol beginnt im Herbst die Erntezeit der Äpfel. Dank fruchtbarer Böden und bis zu 300 Sonnentagen pro Jahr gedeihen hier rund 950.000 Tonnen Äpfel jährlich, was zwölf Prozent der europäischen und 50 Prozent der italienischen Ernte entspricht. Elf dieser Apfelsorten sind seit 2005 EU-weit als regionale Spezialität mit dem Gütesiegel g.g.A. (geschützte geografische Angabe) ausgezeichnet, was hohe Qualitätsstandards garantiert.
Das Anbaugebiet erstreckt sich über 18.000 Hektar von Salurn bis ins Vinschgau und ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas. Die meisten der rund 6.000 Betriebe sind klein strukturiert und setzen auf umweltschonende Anbaumethoden. Beim integrierten Anbau kommen natürliche Widerstandskräfte und Nützlinge zum Einsatz, um die Umweltbelastung zu minimieren. Pflanzenschutzmittel werden nur in Ausnahmefällen verwendet.
Geschichte des Apfels in Südtirol
Der Apfelanbau begann bereits im 13. Jahrhundert und hat sich seither stetig weiterentwickelt. Heutzutage dominieren in Südtirol ertragreiche Züchtungen wie der Golden Delicious, der weltweit zu den beliebtesten Apfelsorten zählt. Diese Sorten sind vor allem auf hohe Erträge und Massenkompatibilität ausgelegt. Sie liefern konstant hohe Erträge und sind robust gegenüber Lagerung und Transport. Doch der moderne Apfelanbau gerät immer wieder in die Kritik: Die intensive Züchtung, Monokultur und Abhängigkeit von Clubsorten wie „Pink Lady“ lassen traditionelle und seltene Sorten mehr und mehr verschwinden.
Seit den 1980er-Jahren gewinnt auch der biologische Anbau an Bedeutung. Südtirol ist heute der größte Bio-Apfel-Lieferant Europas, wobei der Anteil der Bioproduktion etwa vier Prozent der gesamten Apfelernte ausmacht. Die Bio-Äpfel werden entweder organisch-biologisch oder biologisch-dynamisch nach den Lehren von Rudolf Steiner angebaut.
Heute konzentrieren sich viele Bauern vor allem auf geschmacksintensive und widerstandsfähige Sorten wie Ped Pop, Giga, Natyra, Bonita, Cosmic Crisp oder Envy. Die veränderten klimatischen Bedingungen bedeuten, dass Apfelsorten möglichst hitzebeständig und resistent gegen Extremwetterereignisse sein müssen.
Apfel-Klassiker sind wieder im Kommen
Trotzdem gibt es auch in Südtirol Bemühungen, alte und weniger bekannte Sorten zu bewahren. Solche Sorten, wie etwa der Gravensteiner oder der Weirouge, sind oft weniger ertragreich, unförmiger und empfindlicher, aber sie bieten ein intensiveres Geschmackserlebnis. Diese Vielfalt zeigt sich auch in den Höhenlagen Südtirols, wo Äpfel durch die besonderen klimatischen Bedingungen – warme Tage und kühle Nächte – einen einzigartigen Geschmack entwickeln.
Neben der traditionellen Apfelproduktion findet auch ein Wandel im Konsum statt. Der Trend zu alkoholfreien Getränken hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Apfelsaft als edle Begleitung zu Mahlzeiten an Bedeutung gewinnt. In gehobenen Restaurants sind sortenreine Säfte keine Seltenheit mehr, was auch zu einer steigenden Nachfrage nach außergewöhnlichen und qualitativ hochwertigen Produkten aus der Region führt.
An apple a day keeps the doctor away
Neben der hohen Qualität haben Äpfel auch gesundheitliche Vorteile: Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ein Apfel deckt bis zu 20 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C und 25 Prozent des Vitamin E-Bedarfs. Besonders wertvoll sind die Vitamine und Mineralstoffe in der Schale, daher wird empfohlen, den Apfel ungeschält zu essen.
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14 Kommentare auf "Der Apfel: Eine Südtiroler Erfolgsgeschichte"
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… ich weiß nicht wie gesund unaere in Monokultur angebauten mit viel Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden angereicherten Äpfel tatsächlich sind. Mir tun diese vollbeladenen “Ästchen” jedenfalls leid…
…Äpfel zieht man heutzutage bei uns nur mehr auf Bonsai Bäumchen im Spalier…
😄
Man kann geteilter Meinung sein ib dad in der Form alles richtig ist aber was wäre denn die Alternative? Was sollten wir auf den Flächen sonst tun? Schafe für die Wölfe züchten? Grins
schon mal einen richtig voll begangenen alten kalterer gesehen? oder in streuobstwiesen? 😂 das sind richtig arme ästchen
@Doolin tja die guten alten “loanen” sind arbeitssicherheitsmäßig eher bedenklich, wenn man bedenkt dass die guten alten Sämlinge teils über 5m hoch wurden
@N. G. nein mehr Vielfalt und regional wollen die leute! nur kaufen wollen sies dann halt nicht, denn dann sind die bauern die wucherer mit ihren hohen Preisen… ist dasselbe beim bio, die leute wollens, kaufens aber nur selten… gibts genug unabhängige Studien dazu
@So sig holt is Die Leute sagen dich dauernd esnist huet unbezahlbar. Stell dit mak vit die machen dann in Bio. Die kaufen dann aus dem Ausland. Wie naiv!
Vielfalt? Welche denn, erklär dann was du da anbauen würdest?
@N.G.
Erklär mir mal, wie kommt ein solcher Post zustande?
Die 2 Sätze am Anfang sind nicht zu entziffern. In fast jedem Wort ein Tippfehler.
Ab dem 3. Satz klappt es plötzlich ganz gut.
Sehr mysteriös!
…und man bedenke, dass die meisten dieser Apfelanlagen in unfruchtbaren Sumpfflächen liegen, für welche ob des im Kataster eingetragenen geringen Bodenertrags kaum Steuern abgeführt werden…
Der Artikel könnte von BAYER und von den Apfelproduzenten geschrieben worden sein.
Nicht oder wenig gespritzt und das bis an direkt an die Wohngebieten?
Haltet ihr eure Leser für so oberflächlich?
Wie beim Tourismus: Lange eine Erfolgsgeschichte, irgendwann nur mehr Monokultur und zuviel
Nur 4% Bio Äpfel… da geht doch noch was, oder?
die bio gala der 2022er ernte wurde teilweise als konventionelle verkauft, da soviel bio da war, dass es kaum verkäuflich war… die leute habrn zu wenig geld um sich bio leisten zu können, denn das MUSS einen gewissen preis haben um für den bauern überhaupt rentabel zu sein
Wo hotman den oltn Traktor aufn Foto ausgegrobn? Normalerweise fohrn die Bauern lei mit nuien Fendt’s manond!