Hotelbetreiber kritisieren „Verkehrspolitik gegen die Vernunft“

„Der Brenner als Wirtschaftswaffe“

Mittwoch, 08. Januar 2025 | 07:01 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Kooperationsgruppe der Belvita Leading Wellnesshotels Südtirol und andere betroffene Wirtschaftssektoren kritisieren die aktuellen Verkehrsmaßnahmen auf der Nordseite des Brennerpasses scharf. Insbesondere die einspurige Befahrbarkeit der Lueg-Brücke führt zu stundenlangen Wartezeiten und massiver Belastung bei Reisenden nach Südtirol.

Die Verantwortlichen der Belvita-Gruppe, der rund 30 führende Hotels in Südtirol angehören, zeigen sich zutiefst enttäuscht über die Vorgehensweise der österreichischen Behörden und fordern ein Überdenken der getroffenen Maßnahmen. Sie fordern die Verantwortlichen in Österreich auf, die Situation unverzüglich zu entschärfen. Man verstehe, dass Instandhaltungsarbeiten der Brücke notwendig seien, diese sollten jedoch zeitlich alternativ gesteuert werden. Es könne nicht sein, dass die Verkehrseinschränkungen vor allem an Wochenenden Zeiteinbußen von bis zu zwei Stunden mit sich bringen, so Belvita-Obmann Paul Zimmerhofer.

Baumaßnahmen müssen mit Sperre einhergehen

Die einspurige Befahrbarkeit der Brennerautobahn ab dem 1. Januar sei absurd, da sie den freien Waren- und Personenverkehr in Europa massiv behindere, die Bauarbeiten jedoch noch lange nicht richtig starten. Die Belvita-Gruppe appelliert an die österreichischen Behörden, den ungehinderten Verkehrsfluss auf dem Brennerpass wiederherzustellen und Entscheidungen zu treffen, die sowohl den Reise- als auch den Güterverkehr fair und nachhaltig regeln.

Der Brennerpass sei eine der wichtigsten Verkehrsadern Europas, und es sei inakzeptabel, dass Maßnahmen getroffen werden, die Reisende und die Tourismusbranche in Südtirol und Italien derart erheblich benachteiligen. Auch die dreijährige Bauzeit sei in Frage zu stellen, das zu erwartende Verkehrschaos für die kommenden drei Jahre sei kaum vorstellbar und werde nicht planbare Auswirkungen haben, so die Gruppe.

Lkw-Fahrer, die während der Pandemie als unverzichtbar angesehen wurden, würden nun durch unnötige Einschränkungen und Verzögerungen bestraft. „Die künstlich geschaffenen Engpässe führen zu stundenlangen Wartezeiten und überfüllten Rastplätzen, was zudem ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.“

Nachtfahrverbot aufheben

Ein wesentlicher Kritikpunkt ist in der Folge auch das Nachtfahrverbot für Lkw, das die Verkehrslage tagsüber verschärfe. Die Belvita-Gruppe fordert eine sofortige Aufhebung dieses Verbots, um den Verkehr tagsüber zu entzerren und dadurch sowohl den privaten Reiseverkehr als auch den Gütertransport zu entlasten.

Bezirk: Wipptal

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