Der „Köstlichste“ von allen

Von: mk

Bozen – Um alte, in Vergessenheit geratene Obstsorten ins Rampenlicht zu rücken, hat die „Initiative Baumgart“ auch heuer wieder die Streuobstsorte des Jahres gekürt.

2025 fiel die Wahl auf einen Apfel, den angeblich schon Kaiser Karl der Große im 9. Jh. gern gegessen hat. Vielleicht rührt daher der Name „mela carla“, unter dem die Sorte erstmals in der „Pomona Italiana“ (1817-1839) beschrieben wurde.

Der süße, mittelgroße Tafelapfel mit seiner gelblich-grünen Grundfarbe und den roten verwaschenen Backen wurde vor allem im Piemont und Trentino kultiviert. Im deutschsprachigen Raum gab man dem Apfel zuerst den Namen „Der Ausgezeichnetste“ und schließlich den Namen „Der Köstlichste“.

Der Bozner Obstbaufachmann Carl von Zallinger setzte sich im 19. Jahrhundert für seine Verbreitung in Südtirol ein – daher ist er mancherorts auch als „Zallinger-Apfel“ bekannt. Der „Köstlichste“ trug maßgeblich zum frühen guten Ruf des heimischen Obstes über die Landesgrenzen hinweg bei.

Heute ist der „Köstlichste“, der ab Mitte Oktober reift, nur mehr selten in Südtirols Streuobstwiesen zu finden. Mit seiner Kür möchte die Initiative Baumgart die historisch bedeutende Sorte wieder bekannt machen und einen Anreiz bieten, sie zu erhalten und neu anzupflanzen. Streuobstwiesen mit ihrer großen Vielfalt sind eine wichtige Ressource für die Agro-Biodiversität.

Die Initiative Baumgart ist eine offene Plattform, die von Südtiroler Vereinen und Institutionen aus den Bereichen Ökologie, Umweltschutz, Agronomie, Forschung und Tourismus getragen wird.

Diese Plattform richtet sich an Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer, Bäuerinnen und Landwirte, Konsumentinnen und Konsumenten sowie die allgemeine Öffentlichkeit. Derzeit gehören der Initiative folgende Vereine und Institutionen an: Amt für Natur, Bioland Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Eurac Research, Heimatpflegeverband Südtirol, Roter Hahn, Sortengarten Südtirol, Südtiroler Obstbaumuseum, Versuchszentrum Laimburg.