Von: Ivd
Bozen – In einem konstruktiven Austausch zwischen der Freien Fraktion im Südtiroler Landtag und der lvh-Spitze, wurden wesentliche Themen und Herausforderungen des Handwerks in Südtirol diskutiert.
lvh-Präsident Martin Haller eröffnete das Treffen mit der Vorstellung des Verbands, der mit über 8.000 Mitgliedern, zwölf Bezirksorganisationen, 115 Ortsgruppen und über 60 Berufsgemeinschaften die Interessen des Handwerks in Südtirol vertritt.
Dachthemen des lvh
Ein zentrales Dachthema des lvh ist, dass Leistung sich lohnen muss. Besonders wichtig für den lvh sind auch neue Spielräume wie die Möglichkeit von Praktika ab 14 Jahren und flexiblere Arbeitsmöglichkeiten bei Rentnerinnen und Rentnern. Die duale Ausbildung soll laut lvh weiter gestärkt und die Berufsgrundstufe überarbeitet werden, um den Jugendlichen bessere Chancen zu bieten.
Der Bürokratieabbau ist ein stark gefühltes Thema im Handwerk. Der lvh hat eine Anlaufstelle eingerichtet. Ziel ist es konkrete Fälle zu sammeln, auf deren Verbesserung zu prüfen und bei den zuständigen Stellen Vereinfachungen für die Mitgliedsbetriebe des lvh zu erreichen. Zusätzlich wird betont, dass Wohnen leistbar bleiben muss, besonders für die nächste Generation.
lvh-Vizedirektor Walter Pöhl sprach spezifische Probleme bei der öffentlichen Auftragsvergabe an. Kleinstbetriebe stehen oft vor hohen Hürden und nehmen aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes und aufgrund kostspieliger Nachweise nicht an Ausschreibungen teil, so Pöhl. Hier gelte es Lösungen zu suchen. lvh-Vizepräsident Hannes Mussak hob hervor, dass das Handwerk ein zentraler Akteur in der nachhaltigen Entwicklung ist. Die Expertise des Sektors sollte stärker in die gesetzlichen Rahmenbedingungen einfließen, ergänzt Mussak. Im Bereich Raumordnung braucht es klare Regeln für eine gute Planbarkeit.
Politische und gesetzliche Rahmenbedingungen
Andreas Leiter Reber von der Freien Fraktion im Südtiroler Landtag, betonte, dass die Politik eine Ausgewogenheit der verschiedenen Sektoren anstreben und die Rahmenbedingungen auf die vielen Klein- und Familienbetriebe zuschneiden muss. Eine effiziente, effektive und transparente Verwaltung sei dabei entscheidend für das Vertrauen in die Institutionen und das Wohlergehen der Gesellschaft, so Leiter Reber.
Andreas Leiter Reber teilte die Notwendigkeit, Bürokratie gezielt abzubauen. Hier gelte es Anhand ganz konkreter Fälle Verbesserungen aufzuzeigen und Erleichterungen zu erwirken. Für mehr Klarheit gelte es zudem bestehende Landesgesetze zu harmonisieren, fügt Leiter Reber hinzu. Er betonte auch die positiven Änderungen in der öffentlichen Auftragsvergabe durch erhöhte Grenzwerte und mehr Spielraum bei der Direktvergabe, die besonders kleine Betriebe unterstützen. “Die Verwaltungen müssten diese wo möglich noch gezielter nutzen, um lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken”, so Leiter Reber.
Der lvh abschließend: “Der Austausch zwischen dem lvh und dem freien Landtagsabgeordneten setzt ein positives Zeichen für die Unterstützung und Entwicklung des Handwerks in Südtirol. Mit einem klaren Bekenntnis zu Bildung, Nachhaltigkeit und der Vereinfachung von administrativen Prozessen steht der lvh fest zur Umsetzung seiner Dachthemen im Interesse des Handwerks.”