Kombination mit Fischzucht

Der Salat, der die Welt verändert, wächst in Tramin

Donnerstag, 05. September 2024 | 12:00 Uhr

Von: mk

Tramin – In Tramin wird nachhaltiger Salat angebaut, und zwar ausgerechnet in einer Symbiose mit diversen Fischen. Dahinter steckt Solos, ein junges Südtiroler Startup-Unternehmen, das vom NOI Techpark in Bozen unterstützt wird. Das Ziel ist kein geringeres, als die Landwirtschaft zu revolutionieren. Matthäus Kircher, der die Firma mit seinen Schwagern gegründet hat, hatte die Idee dazu bei einem Weihnachtsessen.

Der Aquaponik-Anbau verbindet Fischzucht mit Pflanzenproduktion in einem geschlossenen Kreislauf. Diese Methode ermöglicht nicht nur eine ganzjährige, lokale Produktion, sondern reduziert den Wasserverbrauch um beeindruckende 90 Prozent im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft.

SOLOS

Während der Dünger direkt von den Forellenbarschen kommt, filtern die Salatpflanzen das Wasser, wovon wiederum die Fische profitieren. Das schützt den Boden vor Schadstoffen und stellt gleichzeitig eine natürliche Nährstoffversorgung sicher.

Durch den lokal und ressourcenschonend produzierten Salat wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, indem CO2-intensive Transportwege vermieden werden und der Wasserverbrauch drastisch sinkt. Mit einer bis zu zwölfmal höheren Flächenproduktivität und dem Verzicht auf künstliche Düngemittel gehen Nachhaltigkeit und Effizienz Hand in Hand. Der Salat wird ganzjährig angebaut.

Neben Salat werden auch Gewürze kultiviert. Beides wird an Geschäfte und Supermärkte verkauft. „Bei einem Weihnachtsessen habe ich mit meinen Schwagern über die Nachhaltigkeit von Fischen diskutiert. Dann sind wir auf die Idee dieses Aquaponik-Anbaus gekommen“, berichtet Kircher.

SOLOS

Der Salat darf nicht chemisch behandelt werden, weil sonst die Fische zugrunde gehen würden, und auch das Gewächshaus muss nicht extra geheizt werden.

Der Konsumenten sind mit dem Ergebnis zufrieden. Weil der Salat mit den Wurzeln geerntet wird, bleibt er länger frisch. Auf die Frage, ob etwas von der Forelle durchklingt, muss Kircher lachen: „Natürlich nicht. Beim herkömmlich angebauten Salat schmeckt man ja auch nicht die Kuh.“

Marco Parisi

Um den ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren, arbeitet das Unternehmen derzeit daran, die Fütterung der Fische umweltfreundlicher zu gestalten.

Bezirk: Überetsch/Unterland

Kommentare

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6 Kommentare auf "Der Salat, der die Welt verändert, wächst in Tramin"


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gutergeist
gutergeist
Superredner
3 h 44 Min

Kompliment, tolle Idee und ein großes Lob an die Macher! 👍👍👍

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
3 h 16 Min

Tolle Idee und sehr interessantes Projekt. Wenn jetzt noch die Kosten entsprechend gesenkt werden können, dann ist es auch im Alltagsvergleich tauglich. Leider sind die Kosten hier immer ein ausschlaggebender Faktor, besonders für den Konsumenten. Weiter so!

Sumsi
Sumsi
Grünschnabel
3 h 38 Min

wow, klingt vielversprechend.

brutus
brutus
Superredner
3 h 7 Min

…ich Stelle mir gerade anstatt eines Ackers betonierte Fischbecken vor!

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 42 Min

… naja, auf der einen Seite eine gute Synergie, auf der anderen Seite eine Halle im landwirtschaftlichen Grün, eine versiegelte Fläche. Wäre das in einer bereits bestehenden Industriehalle innerhalb einer Handwerkerzone, durchwegs sinnvoll, aber sonst eigentlich nicht gut…

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
2 h 46 Min

wie die Fische schmecken, weiß ich nicht. Der Salat ist gut.

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