Die Prognose für heuer ist nun deutlich düsterer als noch im Herbst

Deutsche Regierung erwartet heuer nur 0,3 Prozent Wachstum

Freitag, 24. Januar 2025 | 12:48 Uhr

Von: APA/Reuters

Nach zwei Jahren einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung in Deutschland rechnet die deutsche Regierung nach einem Zeitungsbericht auch für heuer nur mit einem sehr geringen Wirtschaftswachstum. Für 2025 werde eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent erwartet, berichtete das “Handelsblatt” am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. Im Herbst vorigen Jahres war die Regierung für 2025 noch von einem Wachstum von 1,1 Prozent ausgegangen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Jahreswirtschaftsbericht mit der Prognose am kommenden Mittwoch vorlegen. Sein Ministerium wollte die Zahlen nicht kommentieren, verwies aber auf “steigende geopolitische Risiken” wie die Sorgen vor neuen US-Zöllen.

Für 2026 BIP-Plus von knapp über 1 Prozent erwartet

Für 2026 erwartet die Regierung dem Zeitungsbericht zufolge ein Plus von knapp über einem Prozent. Auch das ist weniger als noch im vorigen Herbst angenommen. Es ist die letzte Konjunkturprognose der rot-grünen Minderheitsregierung vor der Bundestagswahl am 23. Februar. Im Wahlkampf ist eines der Hauptthemen, wie die Parteien die Wirtschaft anschieben wollen. Union und FDP setzen vor allem auf Steuererleichterungen, während SPD und Grüne die Investitionen auch durch schuldenfinanzierte Programme ankurbeln wollen.

In den Jahren 2023 und 2024 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent und 0,2 Prozent gesunken. Das Wirtschaftsministerium verwies am Freitag darauf, dass Habeck bereits vor dem Bruch der Ampel-Regierung deutlich gemacht habe, dass weitere Impulse für Wachstum, Entbürokratisierung und Investitionen von der Politik gesetzt werden müssten.

“Aufgrund der vorgezogenen Wahl konnte die Wachstumsinitiative nur in kleinen Teilen umgesetzt werden”, sagte ein Ministeriumssprecher. Davon hatte sich die damalige Ampel-Koalition ein halbes Prozent an zusätzlichem Wachstum 2025 erhofft. “Auch die geopolitischen Risiken steigen deutlich, die Sorgen vor Zöllen der neuen US-Administration sind greifbar und verunsichern”, sagte der Sprecher. Das betreffe besonders die Aussichten für Deutschland als exportorientiertes Land.

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