Von: APA/Reuters
Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank ihren Erholungskurs fortsetzen. Zwar gebe es nach wie vor Gegenwind, doch mehrten sich die Lichtblicke, schreiben die Volkswirte der deutschen Notenbank in ihrem am Donnerstag vorgelegten Monatsbericht. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde aller Voraussicht nach im 2. Quartal erneut etwas zulegen. Die Bundesbank verwies dabei auf den Anstieg der Industrieproduktion im April.
Auch der Auftragseingang stabilisiere sich allmählich. “Vor allem bei der Auslandsnachfrage deutet sich eine Verbesserung an – wenngleich von niedrigem Niveau aus”, erläuterten die Ökonomen. Allerdings wirkten sich bei der Nachfrage im Inland weiterhin die gestiegenen Finanzierungskosten dämpfend aus. Das zeige sich an den Investitionen. “Dies belastet vor allem den Wohnungsbau.” Bei den Dienstleistungen rechnet die deutsche Notenbank hingegen damit, dass die Belebung anhalten wird.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher hielten sich zu Beginn des zweiten Quartals zwar laut Bundesbank mit zusätzlichen Ausgaben zurück. Dank des kräftigen Anstiegs der Löhne nehme aber der Spielraum für Ausgaben zu. Außerdem habe sich zuletzt die Konsumstimmung deutlich aufgehellt.
Im ersten Quartal hatte das BIP in Deutschland um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zugelegt. Das war das stärkste Wachstum seit einem Jahr. Noch im vierten Quartal 2023 war Europas größte Volkswirtschaft um 0,5 Prozent geschrumpft. Das Ifo-Institut hat inzwischen seine Prognose für das Wachstum in diesem Jahr verdoppelt. Demnach wird die Wirtschaftsleistung voraussichtlich um 0,4 Prozent zulegen. Im März hatten die Münchener Forscher noch ein Plus von 0,2 Prozent vorhergesagt. Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner Österreichs.