Von: mk
Bozen – Nicht Verbote, sondern der technologische Fortschritt, Investitionen in Forschung, Entwicklung und immer emissionsärmere Fahrzeuge werden die Mobilität entlang der Brennerachse nachhaltiger gestalten. Diese Maßnahmen müssen von modernen Infrastrukturen und deren effizienten Verwendung, auch während der Nachtstunden, begleitet werden. Diese Position unterstreichen die Unternehmen aus dem Trentino-Südtirol anlässlich des Treffens am Brenner zwischen der EU-Kommissarin für Transport, Adina Valean und der italienischen Infrastrukturministerin Paola De Micheli.
„Der Dialog mit Europa ist positiv, denn die Lösung für den Brennerkorridor kann nur eine gemeinsame sein. Einseitige Entscheidungen, wie jene des Landes Tirol, helfen der Umwelt nicht, sondern schaffen zusätzliche Belastungen und unlauteren Wettbewerb zu Lasten unserer Unternehmen. Das Nachtfahrverbot zum Beispiel hat als einzige Folge, dass sich der Verkehr auf wenige Stunden konzentriert und somit nicht die volle Kapazität der Brennerautobahn genutzt werden kann. Die Mobilität ist ein Thema, bei dem wir zwangsweise zusammenarbeiten müssen. Von Seiten der Unternehmen besteht die volle Bereitschaft, eine wirklich unter allen Aspekten nachhaltige Lösung zu finden: unter umwelt-, aber auch unter sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten“, so der Präsident der Confindustria Trient, Fausto Manzana.
Der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea, ergänzt: „Die technologische Innovation hat eine kontinuierliche Verbesserung im Bereich der Nachhaltigkeit mit sich gebracht. Die modernen LKWs verbrauchen weit weniger Treibstoff als jene vor 50 Jahren, die Logistik ist effizienter geworden und Leerfahrten konnten auf ein Minimum reduziert werden, die Emissionen der einzelnen Fahrzeuge sind drastisch gesunken. Diese Entwicklung wird weitergehen: die Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstoff-, Methangas- und Elektroantrieb schreitet voran und neue Technologien wie „Platooning“ werden den Warentransport auf der Straße immer umweltfreundlicher machen.“
Absolut notwendig sind zudem Investitionen in Infrastrukturen: „Wir sind uns alle einig, dass auf die Schiene gesetzt werden muss. Der Transport auf der Schiene muss aber wettbewerbsfähiger werden. Derzeit gibt es auf der Brennerstrecke keine ausreichenden Infrastrukturen und genügend Züge, um die Waren, die auf der Autobahn transportiert werden, dorthin zu verlagern. Wir müssen deshalb die Infrastrukturen stärken und auch auf der Schiene einen wettbewerbsfähigen Dienst anbieten. Investitionen braucht es ebenso entlang der A22: Die Autobahn muss ausgerüstet werden, damit die neuen Technologien genutzt werden können, z.B. durch Zapfsäulen für den Wasserstoff“, stimmen die Vertreter der Industrie aus Trient und Südtirol überein.