Erntehelferinnen aus Rumänien

Die guten Seelen der Landwirtschaft – VIDEO

Freitag, 02. August 2024 | 15:50 Uhr

Von: Ivd

Latsch – Die 36-jährige Erntehelferin Marcella kommt ursprünglich aus Rumänien, verbringt aber die meiste Zeit des Jahres in Südtirol. Seit sechs Jahren unterstützt sie einen Bauern aus Latsch bei der Apfelernte und dem Kräuteranbau. ORF Südtirol Heute begleitete Marcella und einige weitere rumänische Frauen bei ihrer Arbeit.

Neues Leben im fremden Land

Zehn Monate lang steht Marcella neun Stunden am Tag von Montag bis Samstag auf den Feldern, Blumenwiesen und Apfelfeldern des Bauern Hansjörg Oberdörfer, und das bereits im sechsten Jahr. In stressigen Zeiten sogar sonntags. Eine Freundin hatte ihr damals von der Stelle bei Hansjörg Oberdörfer erzählt. Oberdörfer ist sich sicher: Ohne die tatkräftige Unterstützung aus dem europäischen Ausland müsste er dichtmachen. Vielen Südtirolern ist die Arbeit für einen Stundenlohn von gerade einmal acht Euro zu anstrengend.

Für Marcella und ihre Kolleginnen sind die rund 1.700 Euro im Monat ein echter Gewinn. In ihrer Heimat würden sie nur einen Bruchteil davon verdienen. Anders als viele der anderen Frauen hat Marcella keine Kinder, das macht den Abschied leichter. Lediglich ihre Eltern vermisst sie manchmal. Ansonsten gefällt es ihr in Südtirol besser als in Rumänien: Die Leute seien ehrlicher und das Leben weniger stressig. Zudem sind die Frauen meist unter sich. Nur selten haben sie Kontakt zu Einheimischen.

Ihre Unterkunft teilt sie sich die 36-Jährige mit zwei anderen rumänischen Frauen in einem kleinen Zimmer mit zwei Doppelstockbetten. Es ist im Gehalt inbegriffen. Privatsphäre ist hier Fehlanzeige, allerdings sei sie laut eigener Aussage zum Geld verdienen dort und nicht für den Luxus oder Unterhaltung.

Die Herausforderung der Erntearbeit

Der Alltag auf den Feldern ist hart. Sechs Tage die Woche arbeitet Marcella mit rund 20 anderen Frauen auf den Feldern des Bauern, der Kornblumen, Kräuter und Apfelwiesen bestellt. „Die Kräuterernte ist die schlimmste Arbeit. Den ganzen Tag müssen wir uns bücken, das ist sehr anstrengend“, erzählt sie. Im Gegensatz dazu empfindet sie die Arbeit an den Apfelbäumen und in den Blumenfeldern als erträglich, da sie dabei aufrecht stehen kann.

Marcellas Geschichte ist ein Paradebeispiel für die vielen ausländischen Arbeitskräfte, die in Südtirol einen bedeutenden Beitrag zur Landwirtschaft leisten. Sie lassen ihre Familien zurück, um in einem fremden Land mit besseren Chancen mehr Geld zu verdienen und sorgen für ein stabiles Preisniveau in den lokalen Supermärkten.

Traurige Realität

Dass viele Arbeitskräfte in Italien nicht die gleichen Erfahrungen wie Marcella machen, zeigten Untersuchung nach dem Tod eines Erntehelfers in Latina. Demnach sind viele Saisonarbeiter ohne gültigen Arbeitsvertrag angestellt und arbeiten für Hungerlöhne. Zudem werden sie unter prekären Umständen von mafiösen Strukturen und unter falschem Vorwand angeworben.

Bezirk: Vinschgau

Kommentare
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Kinig
3 Monate 14 Tage

ist der stundenlohn des bauern auch 8 euros?

So sig holt is
3 Monate 14 Tage
bekommen die Angestellten in einer Firma auch den gleixhen lohn wie der Chef? Immer solche idiotischen Vergleiche… 8€ ist der vom Staat vorgeschriebene tariflohn für Landwirtschaftliche Saisonsarbeiter, in Süditalien bekommen viele nur 5 oder 6 €, was also eigentlich gegen das Gesetz wäre… für die 8€ bekommt die Arbeitskraft jedoch noch essen und Unterkunft dazu, also haben sie kaum bis keine spesen bei ihrem Lohn und haben auch kaum Abzüge auf dem lohnstreifen… das sollte man schon bei deiner Aussage miteinbeziehen.. meine Arbeiter bekommen in Rumänien an einem 8 stunden tag kaum 10€… deshalb kommen sie auch so gerne und… Weiterlesen »
der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

@So sig holt is
Die meisten Bauern, die ich kenne, ziehen den Arbeitern die Unterkunft und das Essen ab. Logisch gibt es auch Ausnahmen, die haben dann meist über Jahre die Geleichen ,,Klauber,,

spotz
spotz
Superredner
3 Monate 13 Tage

ganz ihrer meinung!!! mehr verdienen der grossteil der südtiroler arbeiter auch nicht!! niemanden wird das geld nachgeworfen, u übrigens wir einheimischen arbeiten a auch, deswegen versteh ich das gedchrei um den erntehelfern nicht!!! vor 20 30 jahren waren noch viele pusterer beim äppfl klaubn, u heute halt SIE!!@

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

@der echte Aaron ja das. sind die ausbeuter die dann jammern dass sie immer nur “gesinde” bekommen, warum wohl… unsre sind schon einige zeit bei uns und wollen wie es aussieht auch noch länger bleiben, wir versuchen sie auch nicht wie sklaven zu behandeln.. natürlich gibt es auch das komplette Gegenteil hier in südtirol, so wie halt überall

Kennschinwehin
Kennschinwehin
Grünschnabel
3 Monate 13 Tage

Es gib ober a ondere. Meine greagen z.B. 10€ netto.
Übrigens, vor 2 johr hon i an jungen (21johr) mitorbeiter aus rumänien gkhop. Noch 3 munet klauben, hot er mor gsog, jatzt hot er gleich viel verdiant, wia sein bruader es gonze johr.

Staenkerer
3 Monate 13 Tage

@So sig holt is i honn zwor koane ohnung wos de saisonorbeiter heit verdienen, ober i kenn a poor bauern de seit viele johr de gleichn ausländer hobn, de dort unterkunft und de mohlzein kriegn, a in ihrn freienb tog, wenn boade seitn, orbeitgeber und de gostorbeiter mit de bedingungen und de bezohlung nit zufrieden warn, wur es decht nit johrelong kloppn!
ober sicher gibs a ondre zuastände!

Oswi
Oswi
Grünschnabel
3 Monate 13 Tage

Nein das tut hier keiner weil es nicht gesetzteskonform ist. Kost und Logis werden nicht extra bezahlt!!!Die Kontrollen sind sehr streng und regelmäßig. Ich bin kein Bauer, hab aber Kontakt zu einigen, weil ich gerne ihre Produkte kaufe und einen gute Umgang mit ihnen pflege.
Es ist schon so, das in Südtirol alles schlecht geredet wird, das hat anscheinend Tradition!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage
@ traktor – Öfters scheint es dass viele von einer Betriebsführung null Ahnung haben, dafür im Neid ihre Größe sehen. Ein Bauer, ich gehe einmal davon aus dass er einen Betrieb hat, muss von seinen Einnahmen all die laufenden Kosten wie Material, allgemeine Spesen wie Energie, Saatgut, Bewässerung, Versicherungen, Mieten, Leasingraten uns. bezahlen. Anschließend muss er all die Löhne der Mitarbeiter und deren Sozialabgaben, in diesem Fall auch noch Kost und Logie bezahlen. Sollten Schulden da sein auch noch die Tilgung und die Zinsen. Von diesem Brutto Gewinn zieht man dann die diversen Instandhaltungen und Investitionen ab, zahlt sich selbst… Weiterlesen »
George Best
George Best
Grünschnabel
3 Monate 13 Tage

@So sig holt is ich hab es so verstanden, dass @traktor meint, dass der Bauer, wenn man seine Arbeitsleistung betrachtet, auf weniger als 8.—€ kommt

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

@Staenkerer denk i mir a.. viele Kollegen miassen olle. johr wechseln, teils beim auszupfen und ban klauben wieder nuie… i mog hel nit, liaber gscheide leit de a poor johr bleiben und nit olleweil wiedee nui inlernen muasch! und wia du sogsch, wenns für beade passt isches jo in Ordnung

So ist das
3 Monate 13 Tage

Als würden sich die Bauern mit 8 Euro abgeben. Aber gejammert wird immer wegen den Beiträgen 🫢🫢🫢

elvira
elvira
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

@So sig holt is kost und logis ist meist nicht gratis. die unterkünfte sind oft zum schämen und nur weil sie in rumänien viel weniger verdienen heisst es nicht dass man das recht hat sie auszunutzen. wie wärs mit bissl übern tarif zu zahlen??

gutergeist
gutergeist
Superredner
3 Monate 14 Tage

Stundenlohn 8€…..das sagt alles aus über dieses sonst scheinbar so reiche Südtirol. Diesen Stundenlohn würde ich mal denen empfehlen, die sowas zulassen.

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

Das ist der normale staatliche tariflohn… es wird ja immer schon gejammert wie viel die lebensmittel kosten… kostet die Butter zb mal 10cent mehr wie vor 1 oder 2 Jahren in Deutschland, gibts nen halben aufstand… bei den 8 € sind halt keine spesen für Unterkunft und Essen zu bezahlen also ist der effektive stundenlohn höher

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 13 Tage

@So sig holt is Den Zusammenhang zwischen Löhnen und den damit später verbundenen Preissteigerungen beim Produkt geht manchen einfach nicht in den Kopf.
Deshalb sind die Kritiker dann ja meist nur Arbeiter oder Angestellte und nicht Chef. GRINS

Surfer
Surfer
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

mit Unterkunft und Verpflegung versteht sich!

Tobi
Tobi
Grünschnabel
3 Monate 13 Tage

Wenn die Arbeiter 1700 € im Monat verdienen, kaum Nebenkosten haben und am Ende noch ein paar tausend € Arbeitslosengeld kassieren, dann schaffen die mehr Geld beiseite als manch Südtiroler Arbeitnehmer.

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

Moderne Skaverei halt,für unsere armen 🍎🍏Äpfelbauern
🤭🤭🤭,die das ganze Jahr am jammern sind☝🏻❗🙄😤🤢🤮
Sowie unsere Südtiroler Hoteliere und Gastwirte….die kriegen den Hals auch nie voll….😠🤬👿
🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 13 Tage

@Roby74…. es gibt einen Kollektivvertrag, ausgehandelt von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Zum Stundenlohn auch Unterkunft nicht vergessen Roby! Deshalb ist die Bezeichnung “Sklaverei” eher ein Beleg, dass man nur mutmasst, aber sich mit dem Thema eigentlich nie richtig beschäftigt hat, oder?

peterle
peterle
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

@Oracle Gewerkschaften? Da ist mit Sicherheit die hauseigene ASGB gemeint. Wenn Angestellte dieser Gewrkschaft auch mal im Stande sind Kontrollen auser Haus zu machen würden Sie die schwarzen Schafe der Landwirte auch bei Uns finden. Die nationalen Gewrkschaften machen Dies immer wieder. Einige von denen wurden sogar von „Caporali“ und anderen gedungenen Leuten verprügelt.

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 13 Tage

@peterle…. die Zustände in manchen süditalienischen Grossbetrieben mit unserer Landwirtschaft zu vergleichen, ist recht abwegig. Sonst wären wir ja als “Italiener” alle Mafiosi? Ich finde jetzt 8€ pro Stunde (netto) + Unterkunft nicht als zu wenig. Wir müssen immer dann auch die Einstufung mitberücksichtigen. Beim Land wird ein Schulwart oder Aushilfskraft auch nicht bezahlt, wie eine Lehrperson.

thomas
thomas
Kinig
3 Monate 13 Tage

Ich würde mich als Arbeitgeber schämen. Eine unwürdige Unterbringung bei einem Hungerlohn für gute Arbeit. Fairness sieht anders aus

Oracle
Oracle
Kinig
3 Monate 13 Tage

@thomas… unwürdige Unterkunft? Wieviel Firmen stellen den Mitarbeitern zusätzlich zum Lohn die Unterkunft?

So sig holt is
3 Monate 13 Tage
unwürdige Unterkunft?? hst du eine ahnung wie die Häuser und Wohnungen in Rumänien aussehen? Das ist keine Ferienwohnung oder Hotelzimmer und zudem noch umsonst! Diese leute sind mit wenig auch zufrieden, was man von vielen hier im Lande nicht behaupten kann… und hungerlohn kann man auch nicht sagen wenn die Unterkunft, sowie auch die Verpflegung noch dazu zu Lasten des Bauern geht… da verdienen sie teilweise besser als manche südtiroler! Wenn es wirklich sooo schrecklich, unwürdig und schlecht bezahlt werden würde, warum gehen sie dann nicht zb nach Deutschland wo es 12€ mindestlohn gibt? keine ahnung haben aber nur kritisieren!… Weiterlesen »
Galantis
Galantis
Superredner
3 Monate 14 Tage

..unsere lieben Bauern und Schützer der Landwirtschaft würden sich auch nicht die Hände schmutzig machen, geschweige den ganzen Tag gebückt auf dem Feld verbringen mit einem Stundenlohn von 8€. Das nennt man moderne Sklaverei!!
Aber zum des Trost Bauern kann die Frau mit ihrem Gahalt in Rumänien fürstlich Leben! Tolle Einstellung!!

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

Manchmal bleiben keine 8€ die stunde übrig wenn ich meine Stunden das ganzr Jahr berechne… in einem schlechteren jahr bleibt oft nicht viel übrig, auch wenns viele einfach nichr glauben wollen! die meisten Bauern haben keine 2 fendt in der Garage oder einen Mercedes wie in euren Vorstellungen! ich habe einen 30 jahre alten fendt und noch einen neueren traktor weil der alte halt seine zeit hatte.. ihr seht immer nur was ihr sehen wollt!

Homelander
3 Monate 13 Tage

Um einen Hungerlohn….

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

Für dich sicher, für diese leute aus Rumänien ist es ein gutes und sicheres geld! unsre Arbeiter sagen in den paar Monaten die sie zuhause sind bekommen sie kaum 200€ IM MONAT für 8 Stunden Arbeit pro tag 5 tage die woche… deshalb arbeiten sie seit diesem jahr 10 monate in südtirol.. Rumänien ist korrupt, viel mafia und die jungen hauen alle ab, die halt ein bisschen die möglichkeit haben! sagen unsre leute jedenfalls also wirds nicht ganz falsch sein… aber was will man den südtirolern schon erzählen, wollen ja für 15€ die stunde kaum noch arbeiten…

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 13 Tage

Nicht gelesen? Sie ist gern hier!

So sig holt is
3 Monate 13 Tage

@N. G. Manche können nicht lesen und hören wie es aussieht auch nicht… aber viele verwöhnte südtiroler finden ja 15€ die stunde noch einen hungerlohn, was will man dazu sagen

diskret
diskret
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

Was machen unsere einheimischen nur mehr vor den Computer das Geld verdienen

elvira
elvira
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

mit woa verdiansch du dein geld?

raunzer
raunzer
Universalgelehrter
3 Monate 14 Tage

8 Euro incl. Stockbettenfeeling. Und wieviel bekämen die Frauen mehr wenn sie sich selbst versorgen würden?

elvira
elvira
Universalgelehrter
3 Monate 13 Tage

hmmm wia wars wenn dae bauer uanfoch 2 euro mear zohlet? lai weil sie des in ihrn lond nit verdiant isches decht ausgnutzt

OrB
OrB
Kinig
3 Monate 13 Tage

Billiglohnland Südtirol lässt grüßen!

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