Jahresrückblick und Vorschau auf 2018 aus Sicht der Wirtschaft

Die Leistungen der Wirtschaft sichtbar machen

Mittwoch, 27. Dezember 2017 | 18:06 Uhr

Von: mho

Bozen – „7.047 – das ist meine Zahl, die das Jahr 2017 am besten beschreibt. So viele neue Arbeitsplätze sind nämlich in diesem Jahr in Südtirol geschaffen worden. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass vor knapp 4 Jahren die wenigsten an diesen Aufschwung geglaubt haben“, mit diesen Worten leitet Leo Tiefenthaler, Präsident von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea) seinen Jahresrückblick ein.

Das Jahr 2017 war aus Sicht der Wirtschaft ein äußerst erfolgreiches: Die unternehmerische Initiative ist wiederum leicht angestiegen, im Zeitraum Januar – September 2017 wurden 1.100 Neugründungen gemeldet. 90 Prozent der Südtiroler Unternehmen haben positive Ertragserwartungen für dieses Jahr. Es wird mit einem positiven BIP von 1,9 Prozent gerechnet. „Besonders erfreulich ist, dass diese positive Stimmung heuer erstmals in allen Sektoren zu spüren ist“, kommentiert Tiefenthaler.

Die Gründe für diese Entwicklung liegen – lt. Tiefenthaler – zum einen in der steuerlichen Entlastungspolitik, die die aktuelle Landesregierung schrittweise umsetzt, im generellen positiven wirtschaftlichen Aufschwung und in den allgemeinen guten Rahmenbedingungen in Südtirol. Zu diesen zählen eine ausgewogene Entwicklung innerhalb der einzelnen Wirtschaftssektoren, eine gute Sozialpartnerschaft und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Sprachgruppen und Herkunft/Kulturen. „Ein wesentlicher Aspekt, der zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat, ist jedoch sicherlich den Unternehmerinnen und Unternehmern zuzusprechen, die durch Professionalisierung, Investitionen und konstanter Weiterentwicklung qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die im internationalen Vergleich bestehen können“, betont Tiefenthaler.

Herausforderungen für die Zukunft

Die Herausforderungen für die Unternehmen haben sich in den letzten Jahren stark geändert: Unternehmen sind heute konfrontiert mit einer immer schnelllebigeren Zeit, die eine rasche Erreichbarkeit auf allen Ebenen bedingt, mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften, der in einigen Sektoren bereits akut ist und einer fortschreitendende Digitalisierung, die die Arbeitswelt in den nächsten Jahren nahezu revolutionieren wird.

Eine der großen Herausforderungen für die Wirtschaft im Generellen wird sein, noch stärker die Leistungen der Unternehmen in den Vordergrund zu stellen und zu verdeutlichen, was die Unternehmerinnen und Unternehmer täglich nicht nur für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern für die gesamte Gesellschaft leisten. „Die aktuell geführte Debatte, wer von den Steuerreduzierungen mehr oder weniger profitieren würde ist aus meiner Sicht müßig, denn alle Maßnahmen, die Unternehmen entlasten, führen in jedem Fall dazu, dass Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden – zum Wohle aller“, betont Präsident Tiefenthaler. Besonders am Landeshaushalt sei klar ersichtlich, dass durch die beschlossenen Steuererleichterungen die Wirtschaft und die Kaufkraft im Generellen angekurbelt worden seien und die Einnahmen in den letzten Jahren konstant geblieben sind. Trotzdem sind die Ausgaben für Investitionen gesunken, während die laufenden Ausgaben gestiegen sind und mittlerweile knapp 75 Prozent des Landeshaushaltes beanspruchen. „Hier ist die Politik nun gefordert, Korrektive anzudenken, damit sich diese Entwicklung nicht fortsetzt, ansonsten werden wir in einigen Jahren keinen Spielraum mehr für Investitionen haben“, so der Präsident.

Diese positive Entwicklung ist auch deshalb gelungen, weil die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt worden sind. Im nächsten Jahr stehen gleich zwei wichtige Termine an: die Parlaments- und die Landtagswahlen. „Es muss uns gelingen, wirtschaftsfreundliche Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die bereit sind ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen und dadurch eine positive Entwicklung nicht nur der Wirtschaft, sondern der gesamten Gesellschaft ermöglichen“, betont Tiefenthaler abschließend in einer Presseaussendung.