Von: luk
Schnalstaler Gletscher – Am gestrigen Sonntag fand in Kurzras wieder die traditionelle Transhumanz der Schafe statt. Dabei überquerten bei Neuschnee, Wind und Nebel, rund 1.400 Schafe in Begleitung von zahlreichen Hirten und Treibern den Hochjochferner, um von den Sommerweiden im Ötztal zurück nach Südtirol zu gelangen. Nach einer fast 50 Kilometer langen Wanderung von Vent über das Hochjoch, legten Hirten und Schafe an der Schutzhütte „Schöne Aussicht“ eine Rast ein, bevor sie am frühen Nachmittag den Abstieg nach Kurzras antraten. Im Tal warteten zahlreiche Besucher, die dem nassen Wetter trotzten, auf die Herde, um bei der „Schafscheide“, der Zuteilung der Tiere an die Bauern zuzusehen. Die Bergrettung Schnals hatte Zelte aufgestellt, um die Gäste und Hirten bei einem Fest mit Speis und Trank zu bewirten.
Einige Dutzend Besucher nutzen den Sonderdienst der Schnalstaler Gletscherbahnen, um mit Seilbahn und Sesselliften direkt zum Zug der Schafe an der Schutzhütte „Schöne Aussicht“ zu gelangen und die Tiere dann am Nachmittag ins Tal zu begleiten.
Die Transhumanz im Schnalstal findet bereits seit mehr als 600 Jahren alljährlich statt und gehört seit 2011 auch zum UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Noch bis zum 24.09.2017 gibt es in den Gastbetrieben des Schnalstales besondere Gerichte rund um das Schnalser Bergschaf zu genießen. Dabei werden Gerichte aus Urgroßmutters Rezeptbuch nachgekocht, erweitert und ganz neu interpretiert.