Von: luk
Bruneck – 200 Teilnehmende aus dem produzierenden Gewerbe, über 100 B2B-Meetings, 120 Interessierte bei 4 Firmenbesichtigungen und 16 Ausstellende – das war das Internationale Forum Mechatronik vergangene Woche im NOI Techpark in Bruneck. Was alle zusammenbrachte: der Bedarf, immer intelligenter und nachhaltiger zu produzieren, ob in der Automotivebranche oder im Lebensmittelsektor. Was deutlich wurde: Die Herausforderungen für produzierende Unternehmen sind zahlreich und sie zu anzugehen, erfordert nachhaltige Lösungen – nicht nur aus ökonomischer, sondern vor allem auch aus ökologischer Sicht.
Das unterstrich Dominik Matt, Direktor von Fraunhofer Italia und unibz-Professor, in seinem Vortrag zur Dualen Transformation. Seit rund 250 Jahren erleben wir ein beinahe ungebremstes Wirtschaftswachstum. Der technologische Fortschritt brachte wirtschaftliche und soziale Errungenschaften, beschleunigte aber auch rasant den Verbrauch der natürlichen Ressourcen. Der Boom der Informationsgesellschaft trug in den letzten 15 Jahren zusätzlich dazu bei, dass unser Energieverbrauch stetig wuchs. Der Strombedarf aller Rechencenter wird bis 2030 rund 8% des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen, dazu kommt der CO2-Ausstoß der Datenverarbeitung, der bereits jetzt größer ist als jener des weltweiten Flugverkehrs.
„Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Digitalisierung sinnvoll mit Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Wir sprechen hier von der Industrie 5.0, einer Digitalisierung und Automation zum Wohle der Umwelt. Diese hat nicht zum Ziel, immer schneller und effizienter zu werden, um mehr zu produzieren, sondern um nachhaltiger zu fertigen und so Ressourcen zu schonen“, erläuterte Matt und zeigte ein konkretes Beispiel auf: Im Projekt SMART-Pro entwickelt Fraunhofer Italia gemeinsam mit Unternehmen eine Software, die den Planungsprozess in der Produktion optimiert. Mithilfe künstlicher Intelligenz und eines digitalen Zwillings erstellt sie einen effizienten Durchfluss in der Produktion. Manuelle Anpassungen, Ausschuss und Leerlaufzeiten werden damit vermieden, der Energiebedarf wird verringert und Fachkräfte können sich wertschöpfenderen Aktivitäten widmen.
Neben diesem und vielen weiteren spannenden Vorträgen aus Forschung und Industrie konnten die Teilnehmenden des Internationalen Forums Mechatronik sich in B2B-Meetings vernetzen, lokale Vorzeigebetriebe – darunter GKN Automotive, Intercable, GKN Hydrogen, Durst und Loacker – besichtigen und sich bei einem von Automotive Excellence organisierten Abendempfang austauschen.