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Bozen – #DOLOMITESVIVES – unter diesem Leitmotiv ist das Sellajoch an neun Sommertagen nur nachhaltig erreichbar. Es gibt ein lebendiges Kultur- und Kulinarik-Programm.
Mit #DOLOMITESVIVES, was auf Ladinisch „lebendige Dolomiten“ bedeutet, beginnt am 5. Juli für die Dolomitenpässe eine neue Ära. Die Aktionen zu #DOLOMITESVIVES wurden am 15. Mai in Bozen vorgestellt. Neunmal ist im Juli und August die Passstraße aufs Sellajoch jeweils am Mittwoch von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gesperrt. Auf den Straßen unterwegs sein dürfen dann nur mehr elektrobetriebene Fahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger sowie die Busse des öffentlichen Personennahverkehrs und die Materialtransporter der Steinbrüche.
„Damit verringern wir die CO2-Emissionen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer sensiblen Natur- und Bergwelt und zum Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes, für das wir eine besondere Verantwortung tragen“, unterstreicht Umweltlandesrat Richard Theiner. Auf den Dolomiten-Pässen verkehren pro Jahr 1,2 Millionen Fahrzeuge. Natürlich reiche diese Maßnahme nicht und es sollen weitere folgen, aber es sei ein Signal, so Theiner. „Wichtig ist uns auch, dass das Projekt durch ein Monitoring begleitet wird, damit wir nach Abschluss der Pilotphase die Ergebnisse auswerten und die weitere Planung anhand konkreter Zahlen fortsetzen können“, sagte der Umweltlandesrat.
„Wir sind stolz auf diese Initiative, die auf einer Machbarkeitsstudie, einem spezifischen Gesetz und dem Austausch zwischen zwei Provinzen, mehreren Gemeinden und vielen Organisationen, vor allem im Tourismusbereich beruht“, unterstrich sein Trentiner Amtskollege Mauro Gilmozzi. „Die Provinz Trient hat für für die nachhaltige Mobilität auf den Pässen eine ganze Reihe von Maßnahmen im öffentlichen Personennahverkehr gesetzt“, sagte Gilmozzi. „Ziel ist eine integrierte Mobilität, die die Provinzen und Gemeinen angleichen und zusammen programmieren“, hob Gilmozzi hervor.
Für das Sellajoch jedenfalls gibt es diesen Juli und August bereits abgestimmte Aktionen. Als konkrete Schritte nannte Mobilitätslandesrat Florian Mussner den Ausbau der Busverbindungen auf den Dolomitenpässen. Zwei Buslinien seien eigens für die emissionsfreien Mittwoche eingerichtet worden, und zwar eine Linie von Plan de Gralba bis zum Sellajochhaus (alle 15 Minuten) und von Corvara zum Sellajochhaus (stündlich) auch eine Anbindung an das Fasstal ist gegeben. Laut Mussner gibt es auch drei Anpassungen an den Straßen selbst, und zwar vor allem für die Sicherheit So wird ab 26. Mai der Parkplatz auf Plan de Gralba zu einem Buswendeplatz angepasst und im Kreuzungsbereich „Miramonti“ wird eine Wendemöglichkeit für Pkws errichtet. Für eine geeignete Bus-Wendefläche beim Sellajoch-Schutzhaus ist die Eintragung in den Bauleitplan erfolgt. „Unser nun begonnenes gemeinsames dynamisches Mobilitätskonzept mit mehr emissionsarmen Bussen, alternativen Verkehrsmitteln wie E-Bikes oder Elektroautos wollen wir weiter ausbauen und auch die Seilbahnen und Lifte mehr nutzen“, betonte Mussner.
„Die erste Etappe für das dynamische Konzept und für einen neuen nachhaltigen Er-Lebensstil für die Dolomitenpässe unter dem Leitmotiv #DOLOMITESVIVES ist am 5. Juli“, kündigte Marco Pappalardo, der frühere Leiter der Kommunikationsabteilung von IDM an. „Mit Veranstaltungen rund um die Küche, Musik und Geschichten der Dolomiten können alle die Bergwelt auf besondere Weise und mit allen Sinnen erleben, wobei die Tourismusorganisationen von Gröden, Alta Badia und Val di Fassa die Organisation der Veranstaltungen übernehmen“, sagte Pappalardo. So gibt es eine „Taste tour“ mit Leckerbissen aus regionalen Zutaten von Sterneköchen zubereitet auf sechs Hütten (Alta Badia) ebenso wie geführte Wanderungen und Treffen mit Persönlichkeiten aus dem Dolomitengebiet (Gröden) und Konzerte mit lokalen Musikern (Val di Fassa). Jede Themenveranstaltung findet an drei Aktionstagen statt. Zudem verweist ein permanentes Laboratorium der Stiftung Unesco-Weltnaturerbe Dolomiten und des Museums Muse (Rovereto) auf die Geschichte und Besonderheit der Dolomiten.
Theiner, Mussner und Gilmozzi bedankten sich bei den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden, bei der Kommunikationsabteilung von IDM, bei den Tourismus-, Wirtschafts- und Umweltverbänden und bei allen, die in den Arbeitsgruppen mitgemacht haben, um #DOLOMITESVIVES auf den Weg zu bringen.