Von: mk
Bruneck – Die Südtiroler Landesregierung hat in ihrer jüngsten Sitzung ein Ansuchen eines Immobilienbesitzers für die Umwidmung des Gewerbegebietes Nord1 am Brunecker Nordring, um dort Einzelhandel betreiben zu können, abgelehnt. Ziel der Umwidmung war es, die bereits erfolgte und nicht rechtskonforme Eröffnung eines Drogeriemarktes im Nachhinein zu sanieren.
„Wir begrüßen diesen Beschluss Der Einzelhandel gehört in die Ortszentren und Wohngebieten von Dörfern und Städten und nicht außerhalb. Die Ausübung von Einzelhandel in Gewerbegebieten ist eindeutig geregelt. Dieser ist auf sperrige Güter beschränkt“, erklärt dazu Philipp Moser, der Präsident des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol.
Eine wesentliche Grundlage der Entscheidung der Landesregierung war das Ergebnis der Geoanalyse. Mit diesem Instrument hatte der hds die Gemeinde Bruneck und die umliegenden Gemeinden in Hinsicht auf Verkaufspunkte, die Leerstandsituation und die Frequenzen analysiert. Auf Grund dieser Analyse ist es zu folgender Schlussfolgerung gekommen: „Das geplante Vorhaben im Gewerbegebiet würde zu einer Frequenzminderung zu Lasten des Einzelhandels im Stadtzentrum von Bruneck und den angrenzenden Gemeinden führen“, unterstreicht Moser.
Die Zone des angesuchten Projekts weist eine Tagesfrequenz von rund 19.000 Personen auf, wobei es sich hier überwiegend um Pendler und Krankenhausbesucher handelt. Durch die Eröffnung eines Einzelhändlers mit angemessener Parkmöglichkeit hätten viele – sich auf der Durchfahrt befindenden – Personen den Einkauf, den sie im Normalfall in ihren Gemeinden getätigt hätten, in die neueröffneten Geschäfte verlagert.
„Wir begrüßen neue Handelsansiedlungen ob klein, mittel oder groß, wenn diese im Ortskern und im Wohngebieten erfolgen und somit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kleinen und mittleren Fach- und familiengeführten Geschäften sowie Großverteilern garantiert wird“, so der hds-Präsident, der abschließend nochmals Sinn und Zweck des Einzelhandelsverbot in den Gewerbegebieten in Erinnerung ruft: „Der Handel soll sich in den Orten und nicht außerhalb ansiedeln und weiterentwickeln können. Südtirol braucht lebendige, lebenswerte und attraktive Ortszentren in den Ballungsgebieten und im ländlichen Raum.“