Von: mk
Bozen – Die Sozialgenossenschaft GWB leistet seit über vier Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Inklusion in Südtirol. Heute feiert sie einen ganz besonderen Meilenstein in ihrer Geschichte mit dem Einzug in eine eigene Immobilie in Bozen.
1981 legten die Verantwortlichen des Blindenzentrums, der Lebenshilfe und der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte in Bozen den Grundstein für ein außergewöhnliches Projekt: Das war die Geburtsstunde der GWB.
Sinnstiftende Arbeit
Die GWB erhält jährlich Arbeitsaufträge von verschiedenen Betrieben. Dazu gehören die Firmen Loacker, Alpitronic, LED-TEC, Thaler genauso wie Meraner Mühle, Pur Südtirol und viele mehr. Neben Serienanfertigungen zählen vor allem Montagearbeiten für Kunden der Industrie, die in Handarbeit geleistet werden müssen, zum Kerngeschäft des Betriebes. Zudem hat sich die GWB mit ihren diversen Laser- und Holzarbeiten in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Neben der gewissenhaften und qualitativ hochwertigen Umsetzung der Arbeitsaufträge, schätzen die Kunden die kurzen Lieferwege und den direkten Kontakt mit Menschen mit Beeinträchtigung.
Landesrätin Rosmarie Pamer betont in Ihrer Rede in Anwesenheit vieler Unterstützer der GWB die Wichtigkeit solcher Einrichtung und deren Aufgabe für ein positives soziales Zusammenleben. „Wir sind keine geschützte Werkstatt im wahrsten Sinne des Wortes, weil unsere Mitarbeitenden vollkommen in der Produktionskette eingebunden sind und den Regeln des freien Wirtschaftsmarktes untergeordnet sind. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Menschen trotz ihrer Behinderung einen unabdingbaren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen in unserem Lande leisten. In diesem Zusammenhang beobachten wir aber auch eine gefährliche Entwicklung, und zwar die stetig steigende Automatisierung von elementaren Produktionsaufgaben durch die KI und weitere Tools. Dies kann unter Umständen die Grundleistung unserer Mitarbeitenden gefährden und somit die Möglichkeit ihr Leben selbst zu bestimmen. Umso wichtiger ist auch zukünftig die Zusammenarbeit mit Südtiroler Unternehmen, indem sie Aufträge an die GWB vergeben“, erklärt der amtierende Präsident Marco Pappalardo das Hauptaugenmerk.
Heute beschäftigt die GWB Sozialgenossenschaft in ihren zwei Werkstätten in Bozen und Meran rund 70 engagierte Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischen Erkrankungen. In Bozen ist die Arbeit mit den Beeinträchtigten nun noch intensiver möglich, da beide Werkstätten in einer Immobilie in der Industriezone in Bozen zusammengeführt werden konnten. Die Zusammenarbeit und die Vernetzung mit den sozialen Diensten und Unternehmen ist die Basis, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Und mit der neuen Immobilie ging für alle ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung.
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