Von: mk
Bozen – Über 100 Fachleute aus Wirtschaft, Industrie und Forschung folgten der Einladung von NOI Techpark und Fraunhofer Italia zur heutigen Veranstaltung „From Waste to Value“, um innovative Wege zur Verwertung von Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion zu diskutieren. Die Fachtagung zeigte eindrucksvoll, wie aus vermeintlichen Abfällen wertvolle Ressourcen entstehen können und welche Potenziale dies für den Agrar- und Lebensmittelsektor hierzulande birgt.
Im Zentrum der Vorträge und Diskussionsrunden standen zirkuläre Geschäftsmodelle und der Einsatz innovativer Technologien und Verfahren. „Die Wiederverwertung von Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion betrifft eine Vielzahl von Akteuren und Sektoren. Es müssen unterschiedliche Themen wie Lebensmitteltechnologie, Logistik, Lebensmittelrecht, Künstliche Intelligenz und Energiewirtschaft berücksichtigt werden. Ein starkes Netzwerk ist hier also hilfreich. Und genau ein solches wollen wir mit Events wie dem heutigen fördern – mit dem Ziel, Wissen zu teilen und Erfahrungen auszutauschen, um gemeinsam neue Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu entwerfen“, so Matthias Fill, Head of Tech Transfer Food & Health im NOI Techpark.
Organisiert wurde das Event in Absprache mit der IDM und gemeinsam mit Fraunhofer Italia. Sarah Notarfrancesco, Senior Research Associate bei Fraunhofer Italia, stellte das EU-Projekt TeBiCE vor: „Mit TeBiCE wollen wir neue Wege finden, aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie innovative Produkte zu schaffen. Grundlage dafür ist die Verbesserung industrieller Prozesse, wobei nicht nur die wirtschaftliche Effizienz, sondern auch der Umweltschutz und die soziale Verantwortung berücksichtigt werden müssen. Unser Ziel ist es, dass diese neuen Produkte wettbewerbsfähig im Vergleich zu den bereits bestehenden sind und gleichzeitig dazu beitragen, Abfälle sowohl auf lokaler als auch auf europäischer Ebene zu reduzieren“.
Neben inspirierenden Fachvorträgen bot die Veranstaltung den Teilnehmenden die Gelegenheit, konkrete Best-Practice-Beispiele kennenzulernen. Unternehmen wie Rieper und Biogas Wipptal zeigten auf, welche Möglichkeiten sich konkret in Südtirol bieten. Und nicht zuletzt wurden neue Forschungsansätze zur Nutzung von Biomasse und zur CO2-Reduktion entlang bestimmter Lebensmittelflüsse vorgestellt. Auch die anschließenden Laborbesuche im NOI Techpark stießen auf großes Interesse. Dort erhielten die Teilnehmenden Einblicke in innovative Verfahren zur Verwertung von Lebensmittelresten, wie die Fermentation oder die Extraktion wertvoller Inhaltsstoffe. Die vorgestellten Technologien untermauerten eindrucksvoll das Potenzial Südtirols, Vorreiter im Bereich nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu werden.
Die Veranstaltung wurde über das Interreg-Projekt TeBiCE kofinanziert.