Von: bba
Bozen – Über 500 Aussteller, knapp 40.000 Besucher und unzählige kleinere und größere Höhepunkte in vier Tagen – das ist die Bilanz der Herbstmesse und Biolife 2019.
Neben den Neuigkeiten wie der Präsentation von Wohn(t)räumen auf kleinstem Raum im Sektor Arredo und nachhaltiger, fairer Mode bei Biolife waren es vor allem die hochwertigen Auftritte der Aussteller und das Engagement der vielen institutionellen Partner, die die beiden Publikumsmagneten wieder so anziehend und vielfältig machten.
Wie man es schafft, sich ständig selbst neu zu erfinden und dennoch unverkennbar zu bleiben, das zeigt die inzwischen 72jährige ehemalige Mustermesse. Die „Mutter aller Messen“ – wie sie gerne genannt wird – hat durch die Integration des Einrichtungssalons Arredo ihre inhaltliche Ausrichtung gestärkt. Ein Highlight in ästhetischer Hinsicht war der Architektur-Bereich: Im Zentrum der Stand small.living.dreams mit pfiffigen und praktikablen Ideen für Wohnsituationen auf kleinstem Raum – konzipiert und umgesetzt von der Architektin Ute Oberrauch. Sie zeichnete auch verantwortlich für den benachbarten Stand der Architekturstiftung Südtirol namens „innen.leben“, bei dem 16 realisierte Projekte namhafter Südtiroler Innenarchitekten anschaulich dargestellt und die beiden Kunsthandwerker Johann Crepaz mit Objekten aus Altholz und Steinbildhauer Tobias Nussbaumer aus dem Sarntal präsentiert wurden.
Echte Publikumsmagneten waren der Bereich „Sani Vital“ mit der Gesundheitsinsel des Südtiroler Sanitätsbetriebes mit wertvollen Tipps und professioneller Beratung zur Gesundheitsvorsorge sowie die inzwischen bereits fünfte Südtiroler Freiwilligenmesse mit 49 teilnehmenden Vereinen und einem bunten Veranstaltungsprogramm: Wie unverzichtbar und unbezahlbar das Ehrenamt ist, ist schließlich nicht erst seit den letzten Unwettern im Lande allen klar.
Die Messe für biologische Qualitätsprodukte konnte heuer besonders mit dem neuen Schwerpunkt „Get the Green Look“ zu nachhaltig und fair produzierter Mode und Kosmetik punkten. Gut angenommen wurde auch „Gustami Bio“, die Möglichkeit zur Vergleichsverkostung feinster biologischer Olivenöle, die man anschließend bei den verschiedenen Anbietern auf der Messe käuflich erwerben konnte. Ihr Publikum fanden auch das Bio Wine Festival mit 19 Bio-Kellereien aus Südtirol und fünf aus dem Trentino am ersten Messetag und der Fachkongress „Organic 2030“ zur Zukunft der Bio-Milchwirtschaft am Freitag.
„Gut wohnen, gut essen, sich als Freiwilliger für andere einsetzen, sich gesund halten und damit zusammengefasst einfach gut leben: das ist eine für uns sinnvolle Mission, die wir mit großer Leidenschaft verfolgen. Die vielen positiven Rückmeldungen seitens der Besucher haben uns gezeigt, dass die Themenwahl gut angekommen ist, deshalb sind wir insgesamt auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Auflage“, bringt es Messedirektor Thomas Mur auf den Punkt.
Auf viel Interesse ist auch die erstmalige Präsentation von MATCH! #2 gestoßen. Das Projekt von IDM Südtirol, bei dem Studenten der Fakultät für Kunst und Design aus Abfällen der Lebensmittelindustrie innovative Produkte „upcycelten“, wurde im Rahmen der Messe Biolife erstmals einem breiten Publikum präsentiert.
Fast schon fernsehreif waren die Kochshows sowohl der Haushaltsschule Haslach als auch jene der Schüler der Hotelfachschule Cesare Ritz aus Meran. Bei beiden stand gesundes, schmackhaftes Essen im Mittelpunkt, aber auch der Spaß kam nicht zu kurz. Auch die Aussteller der Herbstmesse waren mit der 72. Auflage sehr zufrieden. Wie Patrick Gampenrieder von der gleichnamigen Tischlerei aus Oberrinn am Ritten: „Uns hat das neue Konzept mit der Kombination aus dem Einrichtungssalon Arredo, Biolife mit den zertifizierten Qualitätsprodukten und klassischer Publikumsmesse überzeugt, denn dadurch erreichen wir ein sehr unterschiedliches aber auch sehr interessiertes und interessantes Publikum. Die Messe als Plattform ist sehr wichtig, um sich immer wieder neu präsentieren zu können. Unsere Bilanz ist sehr positiv: wir konnten viele neue Kontakte knüpfen nicht nur mit Besuchern, die sogar teilweise
mit ganz konkreten Einrichtungsprojekten auf die Messe kamen, sondern auch mit einigen Ausstellern.“
Sara Scolaro vom Atelier Nativa hingegen war zum ersten Mal bei Biolife. Die Chemikerin hat ein Labor für natürliche und handgemachte Kosmetik gegründet, das Produkte speziell für Allergiker entwickelt: Diese Messe war eine wunderbare Überraschung: Ich traf auf ein sehr gut informiertes
und für das Thema Bio sehr aufgeschlossenes Publikum. Das ist für mich eine Bestätigung, dass der Weg, den ich entschieden habe zu beschreiten, der richtige ist auch wenn manchmal mit Schwierigkeiten kämpfen muss.“
Der Termin für die kommende Auflage des Messeduos steht bereits fest: Herbstmesse und Biolife finden wieder von 5. bis 8. November 2020 statt.